Volltext: Anton Obermüller

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die Verleihung des Ritterkreuzes des Franz-Josef-Ordeus. 
Wir alle fühlten uns in Dir geehrt. 
In diesem Zusammenhange wollen wir gar nicht er¬ 
wähnen, daß wir Dich aus Anlaß Deines 40jährigen 
Priesterjubiläums in die Zahl der Ehrenbürger unserer Ge¬ 
meinde aufnahmen. 
Blicken wir heute zurück auf Deine langjährige Tätig¬ 
keit, so treten uns vor allem zwei Eigenschaften Deiner 
Persönlichkeit wohltuend entgegen: Dein energievolles Auf¬ 
treten sowie Deine praktische, nüchterne Lebensauffassung. 
Doch wir wollen damit nicht sagen, daß Deinem Charakter 
die gemütvolle Seite mangeln würde. Wir brauchen nur 
hinzuweisen auf die Liebe und Fürsorge, die Du Deiner 
Mutter in ihren alten Tagen zugewendet hast. Stets hast 
Du so selbst durch die Tat wie durch das Wort die Liebe 
zu den eigenen Angehörigen, die Durchführung des vierten 
Gebotes gepredigt. Wir würden Dir ferner nicht gerecht 
werden, wollten wir nicht noch hervorheben die Frohnatur, 
die Dich jederzeit ausgezeichnet hat. Dein fröhlicher Sinn 
erhielt Dich auch Jahrzehnte in der gleichen Jugendfrische. 
Wenn alte Bekannte und Freunde nach später Zeit Dich 
wiedersahen, konnte man aus ihrem Munde nicht selten 
den Ausruf hören: Er ist immer noch der „alte Ober¬ 
müller". Er ist sich immer gleich geblieben. 
Viele, denen Du nahe gestanden, sah Dein trauernd 
Auge in ein frühes, oft allzu frühes Grab sinken. Die große 
Mehrzahl Deiner Studienkollegen! Welch große Zahl von 
denen, die Du durch die Hl. Taufe in der Christen fromme 
Schar aufgenommen, mußtest Du auch wieder zu Grabe 
geleiten! Wie manch ein zartes Pflänzlein, das in Deinem 
Acker zu herrlicher Frucht herangereift, zu größerem Wirken 
ausersehen schien, konnte dem furchtbar wirkenden Schicksal 
nicht standhalten und mußte frühzeitig in besseres Garten-
	        
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