Volltext: Anton Obermüller

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während draußen wilder Parteihader tobte. Denn Dein hei¬ 
terer Sinn ließ kein Aufeinanderprallen hart sich stoßender 
Meinungen aufkommen. Wer vermöchte die fröhlichen Stun¬ 
den zu schildern, die Du Deinen Besuchern geschenkt, Stun¬ 
den, die nur zu schnell verrannen, von denen man sagen 
kann, es zählte sie keiner. 
Zu Deinen Gästen zählte meist eine frohgemute Schar 
jugendlicher Musensöhne. Kann es für einen Seelsorger- 
wohl einen schöneren Ehrentitel geben als den eines „Stu¬ 
dentenvaters"? Die Wohltaten, die Du ohne Aufsehen dem 
fröhlich heranreifenden Leben gespendet; das freundliche Ge¬ 
denken, das Du jedem bewahrt hast und mit dem Du die 
Fortschritte des einzelnen verfolgtest; Deine Nachsicht, mit 
der Du die Taten und Fehltritte der überschäumenden und 
nichts achtenden jugendlichen Lebenskraft zugedeckt, hat Dir 
ein bleibendes Denkmal in dem Herzen all derer geschaffen, 
die jemals in Deine schützende Nähe gekommen. Und deren 
waren nicht wenige. Denn Dein Name hatte einen guten 
Klang weithin im Jnnviertel. 
Die Verdienste, die Du Dir in der Seelsorge, um die 
Schule, die Gemeinde und um das öffentliche Leben erwor¬ 
ben hast, fanden Anerkennung in der Verleihung verschie¬ 
dener Würden und Auszeichnungen. Mit großer Freude 
wurde es von Deinen Mitbrüdern aufgenommen, als Du 
im Jahre 1904 zum Dechant und zugleich zum geistlichen 
Rate ernannt wurdest, nachdem Dir schon während des 
Jahres 1890 die Verwaltung des Dekanates übertragen 
gewesen war. 
Mehrmals oblag Dir die Sorge für zwei Sprengel, 
die um so beschwerlicher zu bereisen waren, als ihnen jeg¬ 
liche Bahnverbindung fehlt. 
Der 2. Dezember des Vorjahres brachte zur freudigen 
Überraschung unserer Gemeinde Dir eine hohe Auszeichnung,
	        
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