Volltext: Anton Obermüller

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als tüchtige Mitglieder der Menschheit in den verschieden¬ 
sten Orten wirken. Ob sie nun den priesterlichen Beruf er¬ 
griffen oder der Beamtenlaufbahn sich widmeten, ohne allen 
Unterschied fanden sie durch Dich Förderung. Jeder, der 
als Student in unserer Mitte geweilt, fand in Dir einen 
liebreichen Freund. 
Aber auch nicht wenige unserer Töchter wählten einen 
Beruf, der sie in die Ferne führte. Ihres Herzens zarte 
Neigung fand an Dir einen trefflichen Wahrer und Nährer, 
bis sie erstarkte zu kraftvollem Wollen. So hast auch Du 
ein Mitverdienst, daß sie sich einen opfervolleren Weg zur 
Urheimat des Menschengeschlechtes wählten, auf diesem Wege 
in treuer Pflichterfüllung manch schöne Tat vollbrachten 
und so bis in die entferntesten Gegenden Nutzen stifteten; 
daß sie manches Senfkörnlein guter Gesittung und Him- 
melsstrebens in den unberührten Acker des Kindesherzens 
pflanzten; daß sie in mühevollen Unterrichtsstunden die 
für das Leben notwendigen Kenntnisse lehrten; daß sie 
selbst im Mittelpunkte unseres weiten Vaterlandes die 
der Eltern beraubten Kleinen um sich sammelten und an 
ihnen so sorgsam Mutterstelle vertraten, daß manch eine 
Mutter sich ein Beispiel daran nehmen könnte. Ihr Ar¬ 
beiten und ihr Gebet, ihr Opferleben, das wohlgefällig 
ist vor den Augen des Herrn, fleht auch für Dich zum 
Himmel. 
Für alle, die in die Fremde gezogen waren und in die 
Heimat zurückkehrten, für Deine Freunde und Verwandten 
öffnetest Du gastlich Dein Haus. Im Sommer und auch 
zu anderen Jahreszeiten gab es ein beständiges Kommen 
und Gehen. Von der Ferne kamen sie, in die Ferne gingen 
sie und sprachen noch lange von der urwüchsigen Gemüt¬ 
lichkeit, die wie das Mädchen aus der Fremde sich in das 
einsame Tal geflüchtet und hier die Menschen beglückt hat,
	        
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