Volltext: Anton Obermüller

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in der Vergangenheit Deiner Gemeinde zu lesen und zu 
forschen und die Resultate dieser Tätigkeit in der „Chronik 
der Pfarre Feldkircheu im Juukreise", herausgegeben 1882 
und in einem unveränderten Abdrucke noch einmal auf¬ 
gelegt, Deinen Pfarrangeh origen darzubieten. 
Wir alle sind Dir dafür dankbar. Der Seelsorger, der 
auch in das Werden seiner Pfarre zu schauen gelernt hat, 
wird aus dieser Arbeit reichen Gewinn ziehen. In den Volks¬ 
charakter, der sich forterbt, wenn auch tausenderlei äußere 
Kultureinflüsse einströmen, der sich in seinen grnndwesent- 
lichen Eigenschaften gleichsam mit dem Blute fortpflanzt, 
wird jener Seelsorger ganz andere Blicke zu tun vermögen 
als der, dem die Vergangenheit ein nnanfgeschlagenes Buch 
ist, verschlossen mit sieben Siegeln. Bei der Abfassung dieser 
Geschichte leitete Dich vor allem auch die Liebe zur engeren 
Heimat. Du sprachst es nicht selten mit Stolz aus. Dein 
Leben lang ein „einseitiger" Innviertler geblieben zu sein 
Neben der Verwaltung der kirchlichen Heilsmittel und 
des Kirchenwesens gehört in hervorragender Weise der reli¬ 
giöse Unterricht zn den Aufgaben, die der Priester bei 
seiner Sendung übernommen hat. Dieser Unterricht erstreckt 
sich auf Menschen jeglichen Alters und wird demgemäß in 
der verschiedensten Form erteilt. Die Grundlage hiefür muß 
aber in das Kindesherz gelegt werden. Daher ist der reli¬ 
giöse Unterricht der Kinder eine der wichtigsten wie nicht 
minder schönsten Pflichten eines Seelsorgers. Auch auf die¬ 
sen Unterricht sind Försters Worte in seiner Jugendlehre 
anzuwenden: „Einem Menschen znm Wachsen zu helfen, 
ihm die schlechten Triebe wegschneiden, ihm guten Boden, 
Sonne und Wasser schaffen — und dann sehen, wie sich die 
Seele entfaltet, etwas Schöneres gibt es nicht!" 
Durch ein halbes Jahrhundert warst Du bemüht, im 
Schulunterrichte dem religiösen Samen, den das Menschen-
	        
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