Volltext: Mundartliche Dichtungen

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„Nöt übet!" sagt Petrus und streicht si sein Bart, 
„i moan, sä habn lang schan eahrn Bortet väwart'tH: 
Pfarrkirä wird rutschäd, is eh nimmä z' dal, 
dö halbätiH Pfarr tracht schan abär ins Tal! 
Gögn Lembäh, Hofkirä und Putzäsdeof zua, 
und ä dö zwo« Kappels kriagn Zualaufä gnua; 
d' Leut wern allweit zärtligö, bleibn schen herunt, 
voraus erst in Wintär, und is eahr vägunnt! 
Mä sagt, daß Pfarrkirä ön Pfarrä was tragt, 
was hat awä der drunt in Putzasdeof gfagt, 
wia da Bischof hat gmoant, er välangät si hi? 
„Herr Bischof, välaubns, so hoch steig i nöt i!" 
Und do kann Pfarrkirä vielleicht nu was wern, 
mä wirds schan nu suachä, wann d' Luftschiff väkehrn; 
denn d' Luftballanfahrten bleibn nimmä lang aus: 
sö kriagn Station dort, aft wird erst was draus, 
Manns neunmal koan Post und koan Eisenbahn kriagn, 
wird d' Luftbahn nu d' Leut auf Pfarrkirä hinziagn, 
und wann eahr ä zöhnmal eahr Lag nimmä gfallt, 
so habns do nu d' Luft und ön Wind in dä Gwalt! 
3. Petrus uufn Amäsderg, 
halt Nachfrag übä Putzäsdeof, Säläsbah, 
Kolläschlag, Julbäh, Peilstoan, Ulrichsberg, 
Schwarzenberg und Oagn4). 
„Mir gfallts recht guat da, liabi Frau!" 
sagt Petrus. „Mann i rundum schau 
und frag ä weng, is's grad so guat, 
als hätt i wiedä 's Roasen muat." 
Väwartn — zu lange warten und deshalb etwas versäumen. 
— 2) Halbati — halbe. — ') D ö zwoa Kappel — Ober- und 
Niederkappel. — 4) Putzleinsdorf, Sarleinsbach, Peilstein, Aigen.
	        
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