Volltext: Mundartliche Dichtungen

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Das t6 dar erste SchmächläH gwön2), 
a zweitä meldt si dräf: 
„Der Turn wird unsar Untagang!" 
so schreit ä „päßt's när af! 
Das wird ä Gfängnus, werdts ös fegn, 
dort wern mä vo dö Herrn, 
wias bei dö Pflögä Brauch is gwön, 
zerst pröllt, aft eingfpörrt wern!" 
Jatzt plärrt erst nu ä dritta drein, 
ders laut dä Welt väkündt: 
„Wer untär eng den Turn da bsuacht, 
der hat si schwär väsündt! 
Dar Antechrist regiert herobn, 
sein Thran is aufgricht schan 
und auf den Turn da schaut ä si 
gern seini SpetzelnH an!" 
Da Petrus hat eng weidäH gschaut, 
wiar a dö drei da hert; 
glei hat ar Urlaub auf an Tag 
von unsärn Herrn begehrt. 
„Was is's denn mit den Amasberg 
und mit den Turn naglet)?" 
So hat ä denkt — „i schau mas an, 
was f z'fchimpfen habn — dö drei! 
Ös wern halt ä so Kampeln sein, 
— das is an alti Haubn, 
dö neunmal was behaupten tan, 
was f’ zöhnmal selm nöt glaubn! 
I muaß a so nu Nachschau haltn, — 
ös is, woah Gott, wia lang 
seit meina Roas, — was liegt denn dran: 
I wag an zweiten Gang!" 
*) Schmächlä — Schmäher. — 2) © m ö n = gewesen. — 
°)Spetzeln — Freunde. — H Weida — aber. — °) N ä g l e i = 
nur gleich. 
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