Volltext: Mundartliche Dichtungen

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Sö habn an ä ollö so gern wiedäwöll 
und rennan für'n Pfarra durch's Feur äf da Stöll. 
Heunt säns halt grad nettä fchan fünfäfuchzg Jahr, 
fit daß D' uns hast awigschickt, woaßt, ollö zwoa. 
Iatzt mecht i halt fragen, so wia sä si ghert, 
wia lang derf er drunten nu bleibn af da Erd? 
Grad wiar i'n Han forttragn, ä so bring i'n zruck, 
von ollen, was D' mitgöbn hast, faihlt nöt oan Stuck!" 
Gott Vadä, der lacht schau und gfreut si, Han mein, 
wia kunnt's denn bei derä Röd andastä sein: 
„Liabs Engäl", so sagt er, „da los i gern zua, 
er hat halt doh gratn, der selbige Bua. 
Na, rechtschaffä Han i mit eahm schau a Freud, 
er braucht nu nöt z' kemmä, soll bleibn bei dö Leut, 
soll wirkä und schaffen da drunt' nu hübsch lang. 
Um den da sein Seel is mä gar nimmä bang. 
I schick eahm halt wiedä mein Sögn äs fuchzg Jahr, 
ä Platz! in Himmel ghert sein, dös is wahr. 
Iatzt geh wiedä awi zän eahm, bis i deut, 
drunt san's, scheint mä, dünn anbaut solchänö Leut." 
Ä so sagt da Herrgott und 's Engäl fahrt a, 
es hat ja ä weida nix z' suachä mehr da. 
Und hintan Gott Vadan sein Thron, schau nur, schau, 
da loahnt mausälhoamli a freundliche Frau. 
Sie lost so vägnüagt und voll Seligkeit zua, 
vo den 's Engal grödt hat, dös is ja ihr Bua! 
Er is za sein Muattäl so guat gwön und liab, 
sie gfreut si, wanns dran denkt, frei d' Äugn werdn ihr trüab. 
„Gott gsögn där's, mein Berti, mein Liab bleibt da gwiß, 
ob's drunt oda drobn in dä Ewigkeit is." 
* 
Am Mittwoch nach Pfingsten, da kann's Dir schau gschegn, 
daß d' Miazl in Putzäsdeof renna habn fegn, 
da klopft's aft schen stad bä dä Pfarrätür an: 
„I bitt um ä Nachtquartier, kennst mi ja schau." 
Und kannst mi nöt brauchä, aft fpörrft halt säst zua. 
„Märschier Di nur weidä", sagst, „gib mär än Ruah!" 
Da renn i halt umi, zän Türl hintnah 
und steh in dä Stubn doh vorn Pfarräherrn da.
	        
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