Volltext: Mundartliche Dichtungen

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So guftöli1), als 's ausschaunt, d' Göns, 
so grausli stingäns! „Schau, i kenns", 
schreit oanar auf, „das hat nöt grat'n: 
Sie hats mitsamt dö Därmä2) brat'n!" 
Und kloanweis wird ihr Stubn schau lädr; 
d' Frau Wirtin nimmt sis gar nöt schwär. 
Sie kost'ts und mit dö Fingä schnappts: 
„Stinkts zua: I woaß's, was gfrössen habts!" 
9. 's Endt von Lind. 
(1. Oktober 1898.) 
Ja, d' Frau Knödlwirtin is a seelnguats Leut, 
awä passen tuats halt do nöt ganz in d' Zeit; 
wanns koan Roaten gäbät und koan Zöhln in' Löbn, 
kunnts koan rärärs3) Weibäleut nöt göbn! 
So ä fermi Wirtin ghert ins Paradies, 
wos koan Deanä gibt und ä koan Steuramt is! 
AM Leut habn grödt: „Mit der nimmts är än Endt", — 
nettä d' Knödlwirtin hats nöt kennt. 
Alli DämlangH kimmt ä so ä Kunt däher, 
spörrt ihr d' Kellätür und pfändt ihr's Gräffelwer3). 
Sie väwoaß3 *) si nöt und köchelt fort schen frisch, 
wias ihr d' Sach aufschreibn dein lösten Tisch. 
In än Manät eppä spörrns ihr d' Hütten zua, 
aft kanns umähäschpelnH auf dö lösten Schuah; 
d' Nabbärn habnt ihr öftä schau dägleichä gröbt8), — 
awä d' Knödlwirtin glaubts halt nöt! 
3) G u st ä l i — geschmackvoll, begehrenswert. — 2)Särmä = 
Gedärme. — 3) Koan räräs Weibäleut — kein tüchtigeres Weib. 
— ch Alli Dämlang — alle Augenblicke. — 3) Gräffelwer — 
Gerümpel. — °) Sie väwoaß s i e nöt = ist sich dessen nicht 
bewußt. — HUmühäschpeln — schleppend herumgehen. — 
°) Habnt dägleichä grödt — haben von dergleichen Dingen 
geredet — es angedeutet.
	        
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