Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

schuh i« belgische oder französische Garnisonen zu 
kommen. Uns Offizieren ging es nicht anders, ob 
wohl wir von dem Ernst der Lage da oben im masu 
rischen Seengebiet nicht mehr wußten als unsere 
bürgerlichen Zeitungsleser in jenen Tagen auch. 
Am x8. früh marschierten wir singend bei Hellem 
Sonnenschein die breite Waldstraße vom Truppen 
übungsplatz nach dem Darmstädter Bahnhof hin 
unter. Blumen über Blumen, letzte Liebesgaben 
in Hülle und Fülle — und so viel liebe Gesichter 
am Bahnhof! Die Frauen der einheimischen 
Kameraden hielten sich bewunderungswürdig, 
die Tränen flössen erst beim allerletzten Lebewohl. 
Die lieben Freunde und Freundinnen scherzten 
und erkundigten sich mit fürsorglicher Beflissen 
heit, womit sie uns etwa weiterhin noch kleine 
Freuden bereiten, notwendige Bedürfnisse stillen 
könnten. Dann kam der Großherzog und die 
Großherzogin, um sich von dem Bataillon zu ver 
abschieden. Dankbar hingenommene Ansprachen, 
feine, kluge Bemerkungen des eben vom westlichen 
Kriegsschauplatz für wenige Tage heimgekehrten 
Fürsten zur Psychologie des Krieges, warme 
Teilnahme, herzliche Wünsche der echt fraulichen 
Fürstin, ein dreimaliges Hurra auf das hohe 
Paar, von dem Bataillonskommandeur ausge- 
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