Volltext: Landsturm im Feuer [9]

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ausnutzen sehen, um an die Ihrigen nach Hause 
zu schreiben. Wie viele engherzig geizige und wie 
viele liederlich leichtsinnige Weiber mögen unter 
diesen daheim gebliebenen Frauen gewesen sein? 
Der Krieg aber hatte mit milder Hand die Er 
innerung an viel tausend böse Stunden, an wilde 
häusliche Kampfszenen, an graue Langeweile und 
grausame Enttäuschung verwischt; die schlechtest 
behandelten Gattinnen schrieben dem Vater und 
Versorger ebenso fleißig wie die geplagtesten 
Gatten der ratlosen Hausfrau und verängstigten 
Mutter. Sie sprachen wenig oder gar nicht von 
ihren Frauen, meine Landstürmer, aber immer 
gern und strahlend von ihren Kindern. Und die 
vielen, vielen Briefe und Postkarten, welche ihre 
harten Fäuste mühsam beim elenden Lichte eines 
Kerzensiumpfes zusammenbuchstabierten, galten 
nicht den verblühten Geliebten ihrer Jugendtage, 
sondern nur den Müttern ihrer Kinder, den rat- 
bedürftigen Verwalterinnen von Hab und Gut. 
Das Weib, als Zierde des Daseins, als Lusigefäß, 
wurde nicht im mindesten vermißt. Waschen, 
Kochen und Flicken, das brachten die Männer auch 
selber fertig. Sehr viele von ihnen mögen wohl 
auch die Eheferien geradezu als eine Wohltat 
empfunden haben. Was sie schmerzlich vermißten,
	        
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