Volltext: Landsturm im Feuer [9]

Ich habe des öfteren an den Gräbern unserer 
Gefallenen, an unseren frohen Feierstunden An 
dacht mit meinen Leuten gehalten und ihnen da 
bei einen ganz außerchristlichen Glauben, einen 
auf Naturbeobachtung gegründeten Unsterblich- 
keitsglauben, eine stolze Zuversicht auf die eigene 
Kraft gepredigt. Und ich konnte zu meiner Freude 
wahrnehmen, daß sie die Ausschaltung aller von 
der Kirche ihnen sonst zur Verfügung gestellten 
Vermittler zwischen sich und Gott keineswegs 
schmerzlich vermißten, sondern sich vielmehr durch 
den Hinweis auf ihre Selbstverantwortlichkeit, 
auf die Möglichkeit, sich aus eigener Kraft zu 
reinigen und sich selbst samt ihrem Nachwuchs 
sittlich höher hinauf zu arbeiten, innerlich berei 
chert und gestärkt fühlten. Diese Wahrnehmung 
hat mir den Glauben gefestigt, daß unser Volk 
aus diesem Kriege als schönste Frucht des Sieges 
vielleicht schon die Kraft heimbringen werde, die 
morsche, zersetzende Kirchlichkeit zu überwinden, 
um in einem gemeinsamen deutschen Glauben 
aufzugehen. 
Und kaum minder erbaulich, als dieses schöne 
Verhältnis zu Gott, war auch das Verhältnis 
meiner Landstürmer zur Familie. Bei Tag und 
bei Nacht konnte ich sie jede freie Viertelstunde 
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