Volltext: Zwischen Scarpe und Bullecourt [29/II. Teil] (Band 29 II. Teil / 1929)

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Um 12° nachts war im Abschnitte der 18. Res.Div. beim II./Res.- 
Hns.Rgt. 84 die vordere Linie, abgesehen von einem kleinen Engländer- 
nest, fest in der Hand des Bataillons, desgleichen die Kampfstellung des 
III./Res.Jns.Rgt. 86 und I./Res.Jnf.Rgt. 31 bis zum Stützpunkte südlich 
der Langen Gasse. Von hier aus sprang die Front rückwärts, zunächst zur 
Langen Gasse, dann nördlich des Neuville-Südgrabens entlang in den 
Monchy-Riegel; hier war Anschluß an Ins.Rgt. 163 vorhanden. Die 
18. Res.Div. war durch die Auswirkung der Vorgänge bei der 17. Ref.- 
Div. im Laufe des Tages gezwungen worden, ihren rechten Flügel aus 
eigenen Kräften dauernd zu verlängern, um an der Bruchstelle den Eck- 
pseiler ihres Stellungsabschnittes gegen die Unterspülung durch die ein- 
brechenden Fluten der Angreifer zu schützen. Nur das opferbereite 
Ausharren ihrer Regimenter, insbesondere des Bataillons S ch e l l i n 
(I./Res. 31), und das tatkräftige und umsichtige Handeln von Mann 
und Führer hatte verhindert, daß die westlich von Monchy errungenen 
Vorteile des Feindes diesem die Möglichkeit gaben, sich weiter nach 
Süden auszubreiten. 
Die Nacht war kalt und feucht. Hier und da schimmerten Fetzen 
einer Schneedecke. Die feindliche Infanterie ordnete und ergänzte sich 
wieder nach ihren Angriffen, die englische Artillerie belegte das ge- 
samte Gelände weiter mit einem ruhigen Streufeuer, zeitweise an ein- 
zelnen Stellen zu lebhafteren Wirbeln anschwellend. Unsere von den 
Anstrengungen des ersten Schlachttages erhitzten, ermüdeten, von 
Schnee und Regen durchnäßten Mannschaften froren jämmerlich. Die 
umgehängten Zeltbahnen wärmten nur wenig. Der Kaffee in den Feld- 
flaschen war getrunken oder erkaltet, warme Verpflegung konnte nicht 
nach vorn gebracht werden. Der Abtransport der Verwundeten war 
außerordentlich schwierig, die meisten der Toten mußten bis auf weiteres 
liegenbleiben. Die Kompagnieverbände wurden neu geordnet und ihre 
genauen Stärken festgestellt, Munition und Handgranaten unter unsag- 
baren Mühen zu den Kampftruppen geschleppt.
	        
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