Volltext: Die Hölle von Gallipoli

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in den Türmen fehlen. Aber die Mittelartillerie ist noch vor 
handen, und deutsche Matrosen haben sie wieder in Ordnung 
gebracht. Jetzt steht die „Meffudieh" hier in der Bucht von 
Dardanos aus Vorposten zum Schutz der Minenfelder. 
Eine schwere Detonation erschüttert plötzlich um die 
Mittagszeit des i6. Dezember, eines stillen Sonntags, die 
Luft. Im Nu sind die Besatzungen der Fortö auf den Tra 
versen. Was ist bloß los? Dort bei der „Meffudieh" bäumt 
sich eine übermasthohe Wassersäule himmelwärts, von 
Flammen durchzuckt. Rauch und Qualm hüllen das tod 
wunde Schiff ein, das sich langsam zur Seite neigt. 
Torpedotreffer! U-Boot! 
Dort, dort zeigt sich hart am Ufer nur für wenige Se 
kunden ein Sehrohr. Ein rasendes Schnellfeuer der Schiffs 
geschütze konzentriert sich auf dieser Stelle, um bald zu ver 
stummen, denn die Geschütze tauchen bereits in das Wasser. 
Das Deck wird von den Wellen überflutet, das Heck versinkt. 
Mehr und mehr legt sich die „Meffudieh" auf die Seite nach 
Steuerbord, die Masten klatschen auf das Wasser, das in 
breitem Strom gurgelnd durch die Schornsteine rauscht. 
Verzweifelt mühen sich die Matrosen auf dem glatten, 
schlüpfrigen Kiel Rettung zu finden, glitschen ab, gleiten in 
die aufgewühlten Fluten, deren Strömung sie fortreißt. 
Noch ein Ruck, wie eine letzte Todeszuckung, dann ist die 
„Meffudieh" gekentert. Nur noch ein kleiner Teil der Bord 
wand und des Kieles ragt aus dem seichten Wasser, umgeben 
von Wrackstücken und Trümmern, an die sich Menschen ver 
zweifelt klammern. Boote eilen herbei, doch nur gering ist 
die Zahl der Unglücklichen, die dem Tode entrissen werden. 
Einem englischen U-Boot ist es nun wirklich gelungen, 
in die Dardanellen hineinzusteuern, trotz der starken 
Strömung und der schwierigen Navigation in blinder Fahrt 
unter Wasser vorzudringen, unter einem Teil der Minen-
	        
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