Volltext: Die Hölle von Gallipoli

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der Forts in den Meerengen eingeleitet. Die Mobilmachung 
der Armee war ebenfalls in vollem Gange. 
Um den Eintritt der Türkei in den Krieg nicht noch weiter 
zu verzögern, wurden die Flotte und die Befestigungen 
Mitte September kriegsbereit erklärt. Trotzdem zögerten 
der Großwesir und das Kabinett noch immer den letzten 
endgültigen Schritt weiter hinaus, weil sie erst günstigere 
Möglichkeiten sehen wollten, als sie unmittelbar nach dem 
Rückzug der deutschen Armee an der Marne und der öster 
reich-ungarischen Truppen hinter die Karpathen entstanden. 
Immer wieder kamen aus Deutschland Anregungen, 
das Losschlagen der Türkei zu beschleunigen, doch eine Ent 
scheidung war nicht zu erlangen. So verstrich wieder ein 
Monat in unfruchtbaren Verhandlungen. 
Admiral Souchon war zu der Überzeugung gekommen, 
daß in absehbarer Zeit die türkischen Patrioten sich gegen 
die Verzögerungstaktik der Regierung nicht durchsetzen 
würden, wenn man sie nicht tatkräftig unterstützte. Es war 
inzwischen Mitte Oktober geworden, und die Lage an den 
Fronten drängte zum Handeln. Da beschloß der Admiral, 
die volle Verantwortung auf sich zu nehmen und eine Lage 
herbeizuführen, aus der es kein Zurück mehr geben konnte. 
Hierfür fand er bei dem energischen und hervorragenden 
Kriegsminister Enver Pascha vollstes Verständnis. 
Am 22. Oktober erhielt Admiral Souchon von Enver 
Pascha eine versiegelte Ordre. Diese lautete: „Die türkische 
Flotte soll die Seeherrschaft im Schwarzen Meer erringen. 
Suchen Sie die russische Flotte auf und greifen Sie sie ohne 
Kriegserklärung an, wo Sie sie finden." 
Am 27. Oktober 1914 lichteten die Kreuzer und Torpedo 
boote der osmanischen Flotte unter deutscher Führung die 
Anker und liefen in das Schwarze Meer aus. 
Um vier Uhr früh des 29. Oktober jagte ein offener
	        
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