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Feind bald zum Stehen und nöthigten ihn sogar bis nach Ebelsberg
zurückzuweichen. j
| Feldmarſchall-Lieutenant Kienmeyer blieb bis 9 Uhr abends in
der Stellung zwiſchen Ebelsberg und Asten, wo er sodann Befehl zum
Rückzuge erhiell. Der Rückzug wurde, ohne daß der Feind eine Ver-
folgung wagte, in größter Ordnung angetreten und überſchritten die
Unserigen um 10 Uhr nachts die Ennsbrücke. Das Regiment zählte.
nach den Kämpfen vom 1. bis 3. Mai 1809 27 Todte und 200 Ver-
wundete.
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Acht Jahrzehnte floſſen mit den Wellen der Traun an
Ebelsberg vorüber, als es einigen patriotiſchen Männern Ober-
öſterreichs beifiel, „den am 3. Mai 1809 heldenmüthig gefallenen
öſterreichiſchen Soldaten“ in Ebelsberg ein beſcheidenes, aber recht
würdiges Denkmal zu errichten. :
Wer heute dieſes Heldendenkmal betrachtet, der erinnert ſich
auch an den öſterreichiſchen „Kanonier von Ebelsberg“, der aus
ſeiner zuerſt am Schloßberge, dann beim Brückenkopfe, zuletzt am
Reindlberge günstig aufgestellten Kanone den Feinden Tod und
. Verderben zudonnerte. Lenk hieß der Held, der neben ſeinem
Geschütze ſchwer verwundet und gefangen genommen wurde,
ſpäter aber entwiſchte und wieder zum Heere der Oeſsterreicher
gelangte, wo er bis zum Stabsofficier der Artillerie ſich aufschwang.
Aber auch ein Ritter des Geiſtes starb beim Anstürmen
auf dem Vormarkt zu Ebelsberg den Heldentod. Leo Freiherr
von Seckendorf, der Dichter war es, durch Leyer und Schwert
eines bleibenden Andenkens würdig. Er hatte den hohen Zweck
î des Kampfes gegen die Franzoſen erkannt und fand als Haupt-
mann der Wiener Landwehr den von ihm oft gewünſchten Helden-
tod auf dem Schlachtfelde.