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nur mit drei Mann vom Kampfplatze zurückkam. Noch einige Mi-
nunten blieb Salis mitten im feindlichen Feuer stehen und that durch
Zurufen alles Mögliche, um die Truppen vorzubringen, aber nun kam
der Befehl zum Rückzug und er mußte seine Abſicht aufgeben.
Da dem Feinde der Zugang über die Brücke offen stand, ver-
mehrte sich stündlich die Anzahl derselben, und was noch das
Schlimmſte für unsere Truppen war, auf dem rechten Ufer der Traun
näherten sich zahlreiche feindliche Colonnen, welche zu Lambach und
zu Wels über den Traunfluß gesetzt hatten.
Der französische General Duronel kam mit tausend Reitern
auf dem rechten Traunufer noch während des Gefechtes an und ver-
einigte ſich mit dem General Legrand, und selbſt der Kaiser Napoleon
war mit den Divisionen Ransuty und Maliter gegen Ebelsberg im
Anzuge und der Marschall Lannes zog mit seinem Corps über Krems-
münſter nach Steyr.
Wollte ſich der Feldmarſchall-Lieutenant von Hiller der Gefahr
nicht aussetzen, von der französischen Armee ganz umringt und von
î der Landſtraße nach Wien abgeschnitten zu werden, so durfte er keine
Zeit mehr verlieren, ſich nach Enns zurückzuziehen, um noch früher
als General Lannes Amſtetten zu erreichen.
Auf seinen Befehl traten alſo nach einem der blutigsten Gefechte
unsere Truppen den Rückmarsch an.
Erſt jezt wurden die Schloßthore von den Franzoſen aufge-
ſprengt und in der dortigen Gegend mit unserer Arriergarde der
Kempf erneuert, der auch durch die nahgelegenen Dörfer bei Sanct
Florian und Aten bis in die späte Nacht fortgesetzt wurde; nur
kämpften nicht mehr tauſende miteinander, sondern bloß einzelne
Scharen, die sich hie und da auf verschiedenen Wegen begegneten.
Der Feind, durch die Tapferkeit unserer Truppen und durch
den ſehr bedeutenden Verlust, den er bei Ebelsberg erlitten hatte, ab-
gehalten, verfolgte die Unsrigen nicht mehr ſo haſtig, wie er dieses zu-
vor bei der Erſtürmung der Brücke gethan hatte, sondern ließ es ruhig
îgeſchehen, daß das Armeecorps des Feldmarschall-Lieutenants Hiller