Volltext: Das Steyrer Kripperl

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Geramb und Zack. 
wendet sich zu den Zuschauern und erteilt mit der Monstranze den Segen. Dann geht 
der Zug weiter; es folgen die Stadtobrigkeit in alten Beamtenuniformen, dann die 
Bürger in feinen dunkelgrünen, hellgrauen und zimtbraunen Biedermeierkleidern, dann 
die Bauern mit langen grünen Haftelröcken, hierauf die Bürgersfrauen in alten Trachten 
mit glitzernden Goldspitzhauben und endlich die Bäuerinnen in stolzer Landestracht. 
Wahrhaft, ein malerisches Bild Altsteyrer Volkslebens! — Dem Zuge folgt unter den 
Klängen eines Militärmarsches die Steyrer Bürgergarde in bunten alten Uniformen, 
voraus der Kommandant hoch zu Roß, dann die Kompagnien mit Trommeln und 
Fahnen. In der Mitte der Hauptbühne halten auch sie und führen unter lautem 
Trommelwirbel und den Kommandorufen des Hauptmannes verschiedene Schwenkungen 
aus. Endlich geben sie eine glänzende Gewehrsalve ab, wobei (das ist nun schon 
einmal das Schicksal der Bürgergarden) einige zu spät losdrücken, so daß nach der 
Gesamtsalve noch ein paar ,,baff, baff!" nachkraehen. Dann macht die ganze Mann¬ 
schaft ein strammes „Linksum!" und alle ziehen mit einem flotten Marsche der 
Prozession nach zum rechten Tor hinaus. — 
„Der Hans von Wällischland und der Hasperl auf der Bauernhochzeit." 
Auf der Hauptbühne erscheint in Südtiroler Tracht der Wetzstein- und Eisen¬ 
händler „Wällischhans" (welsche Hans) mit seiner „Alten" (Abb, 5) und singt1)! 
trag Ei - sn und Wetz - stoan 
da wem die Mad - leo 
1. al -1er - hand, und was i am mein Buk - kl trag 
2. ju - fie schreiS, gehts Mad - Ieri kaufts rar7 an Wetz-stóan a, 
hol - Ii - da - 
1 2. im TaojZSchwuDg: 
nimmt sie bein Lei - beri und 
1) Das Lied ist in Steiermark als Zote verbreitet und wird oft gesungen. Wir 
nahmen es mit derselben Weise wie hier aus Sehl ad mi ng und mit anderer Weise- 
aus Köflach auf. Das Tänzlein blieb dabei weg.
	        
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