Volltext: Das Steyrer Kripperl

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Geramb und Zack. 
Bergmannslied1). 
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1. Frisch auf, frisch auf! Der Berg - mann kommt, denn er 
2. Er hats an - ge - zun - det, es gibt sei-nen Schein und da - 
3. Ins Berg - werk hin - ein, wo die Berg - knappen sein, denn sie 
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1. hat sein rei - nes Licht bei der Nacht, denn er hat sein 
2. mit er fah - ren kann bei der Nacht, und da - mit er 
3. gra - ben das Sil - ber und das Gold bei der Nacht, denn sie gra - ben das 
1- rei - nes Licht schon an - ge - zündt,_ schon an - ge - ziindt. 
2. fah - ren kann ins Berg-rçerk" hin-ein, ins Bergwerk hin - ein. 
1 3. Sil - ber und das Gold ans Fei - sen - stein,__ aus Fei - sen - stein. 
Sobald das Lied verklungen ist, erscheint im Hintergrunde der Grube, feenhaft 
beleuchtet, [der alte, weißbärtige Berggeist, während ringsum an den Wänden des 
Stollens die Erze wie Gold und Silber auffunken. 
Dann folgen der Reihe nach die einzelnen Handwerkergruppen. die 
unter ein paar Textworten oder einem Liedchen fleißig in ihren Werkstätten arbeiten 
(mechanischer Betrieb), während das Innere der jeweils vorgeführten Werkstatt für 
die Dauer des Liedes oder Spruches beleuchtet erscheint. 
„Der Boanstampf" (die Knochenstampfe) hebt und senkt bedächtig ihre 
Stampfbalken. Die „Boanstampfer" sagen dazu: .„Boanstrah, Boanstrah, Boanstrah, 
da Metzn 3 fi., Kaft ma d'Frau an Metzn 0?" usw. Darauf wird es in der Hammer¬ 
schmiede lebendig, der Hammer beginnt seinen dröhnenden Schlag und der 
Hammerschmied singt: 
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Was i der-wisch, das nimm i mit, ira - la - li, ju - liei! 
Es folgt die Szene: „Der Müller weckt sein Hanserl auf." Ober dem 
Hammer wird das Müllerhaus beleuchtet. Durch das Fenster sieht man den Lehrbuben 
,,Hanserli: über den Tisch gelehnt schlafen. Der Müller kommt und rüttelt ihn derb 
auf. Der Bub wacht auf, das Mühlfluder beginnt zu rauschen und das Mühlrad hebt 
an, sich zu drehen. Der „kloan Hanserl'4 ruft aber seinem Meister keck zu: 
„Ich bin der kloan Hanserl von der Mühl, 
Kann aufstehn, kann schlafen, kann mahln, 
wann i will. 
1) Dieses alte, weit verbreitete Bergmannslied findet sich schon im „Neuvermehrten 
vollständigen Bergliederbüchlein", das um 1740 vermutlich zu Freiberg in Sachsen 
gedruckt wurde und gegenwärtig als Unikum in der Universitätsbibliothek zu Leipzig 
liegt (Erk und Böhme, Deutscher Liederhort I, Seite XLIIIundlH, Nr. 1513), Text und 
Weise sind durch ganz Deutschland verbreitet (Erk und Böhme, Deutscher Liederhort 
III, Nr. 1512 aus der Wetterau und aus dem Odenwald; A. Bender, Oberschefflenzer 
Volkslieder, Karlsruhe 1902, Nr. 154, und Dr. J. Pommer, Liederbuch für die Deutschen 
in Österreich, Wien 1864, Nr. 120). Vgl. auch das ,,Tabaklied ' in „Des Knabp^ 
Wunderhorn'' von Arni.n und Brentano, S. 78 der Universalbibliothek.
	        
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