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Max (für sich), Kaspar hat ‘vielleicht noch‘ seine letzte
Freikugel. Er könnte wohl gar —. (Er ladet heftig und stößt
die Kugel in den Lauf.) Noch einmal und nimmer wieder!
Ottokar. Nun; es ist bloß, um das Herkommen zu be-
obachten, und meine Gunst zu rechtfertigen. (Tritt aus dem
Gezelt. Gäste und Hofleute folgen. Die Jäger erheben sich, treten
auf die andere Seite usw.) 'Wohlauf, junger Schütz’! Einen Schuß
wie heut’ früh deine‘ drei ersten: und /du bist geborgen!
(Nachdem er sich umgeschaut.) Siehst. du. .dort auf dem Zweig
die weiße. Taube? Die Aufgabe ist leicht. Schieß’!
(Max legt an. In dem Augenblicke, da er losdrücken will, tritt
Agathe mit den übrigen zwischen den Bäumen ‚heraus, wo die weiße
Taube sitzt.)
Agathe. Schieß nicht! Ich bin die Taube!
(Die Taube flattert auf. und nach dem Baume, ‚von welchem Kaspar
eilig herabklettert. Max folgt mit dem Gewehr. Der Schuß fällt; die
Taube fliegt fort.. Sowohl Agathe als Kaspar schreien und sinken.
Hinter der ersten tritt der Eremit hervor, faßt sie auf und verliert
sich dann wieder unter dem: Volke. Dies alles’ ist das Werk eines
| Augenblicks).
Nr. 16.. Finale.
Chor. Schaut! O.-schaut! ..
„Er traf.die eigene, Braut! ‘.,
Einige. Der Jäger stürzte vom. Baum!
Chor. Wir wagen’s kaum, .
Nür hinzuschau’n! ‘©
Q furchtbar Schicksal, o Grau’n!
Unsre Herzen beben, zagen!
Wär’ die Schreckenstat gescheh'n?
Kaum will es das‘ Auge wagen;
Wer das Opfer sei, zu seh’n.
(Ottokar und seine nähere Umgebung sind: zu ‚Agathe geeilt, einige
Jäger zu Kaspar. Agathe wird von. Annchen, den. Brautjungfern
und einigen‘ Landleuten im Vordergrunde ‘auf eine Rasenerhöhung
gelegt. Alle sind um sie: beschäftigt. Max liegt vor ihr auf den Knien.)
Agath@ (aus schwerer Ohnmächt erwachend).
Wo bin :ich? 08
War’s: Traum nur, daß: ich sank?