Volltext: Männer am Feind

Hofmeister mit den kargen Resten seines zertrümmerten 
Inf.Regts. §4 und Major Krebs mit einem Bataillon 
seines Res.Inf.Regts. 27 sowie einigen aus verschiedenen 
Waffengattungen zusammengesetzten Abteilungen, eine bunt 
zusammengewürfelte Streitmacht von nicht mehr als 600 
Gewehren zusammengerafft, vor der sich die Eingriffe einer 
ganzen britischen Division der schottischen Hochländer ver 
bluteten. 
Ein eindrucksvolles Bild bietet diese Besatzung von Fles- 
quieres: Zwei Regimentskommandeure inmitten ihrer Kom 
panien, und Schulter an Schulter mit ihnen Pioniere, Ar 
tilleristen, deren Geschütze zertrümmert sind, Minenwerfer 
und Fernsprechtrupps, die zum Gewehr gegriffen haben, und 
jetzt alle nichts anderes sind und nichts anderes sein wollen, 
als infanteristische Kämpfer. 
Die Angriffe der Schotten sind wuchtig und prallen mehr 
als einmal bis in die Dorfstraßen vor. Hier kommt es zu 
wogendem Handgemenge. Der hünenhafte Major Hofmeister 
wird gleich zu Beginn des Kampfes durch einen Nahschuß 
aus einem Tank tödlich verwundet. Der letzte Bataillons- 
Kommandeur der 64er, Hptm. F ü r s e n , wird im Hand- 
granatenkampf — von 13 Splittern durchsiebt — schwer 
verletzt. Major Krebs, gleichfalls verwundet, steht, wie ein 
Mitkämpfer berichtet, „in blutigem Mantel auf der 
Böschung" und gibt kaltblütig seine Befehle. vor und 
Ln Flesquieres, wo bei den Tankangriffen die Überraschung 
fortfällt, sind die Panzer nicht fähig, ihrer Infanterie den 
weg zu bahnen, Nach mehrfachen vergeblichen Versuchen 
und schweren Verlusten entschließt sich die britische Führung 
daher, das Wespennest Flesquiöres von rückwärts her aus 
zuheben. Starke Tankgeschwader erhalten den Befehl, öst 
lich des Dorfes herumzufaffen und den Verteidigern die 
letzte Rückzugsstraße abzuschneiden. Bei dieser Aktion sollte 
es zu jener Tat des Geschützführers Utffz. Theodor 
Krüger kommen, die nicht nur im Einblick auf die gleich 
zeitige glänzende Abwehr der Besatzung von Flesquieres zu 
einem selten glücklichen Zusammenwirken der Lnfanteristi- 
schen und artilleristischen Waffe führen sollte, sondern zu 
gleich auch die tapfere Besatzung des Dorfes unter Major 
Krebs vor dem Schicksal bewahrte, durch die Tankgeschwader 
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