Volltext: Männer am Feind

Verteidigung eine Kampfleistung, die auch in der an Einzel 
taten so reichen Flandernschlacht nicht ihresgleichen findet. 
Lt. v. d. Heydt lag mit seiner S./34 als Eingreifreserve 
für das Kampfbataillon etwa 1000 m hinter der vordersten 
Linie. Zusammen mit der 1./34, die sich unter schweren Ver 
lusten durch das Sperrfeuer nach vorn durchgearbeitet und 
hierbei mit zahlreichen Unteroffizieren und Mannschaften 
auch ihren Kompanieführer eingebüßt hatte, trat Lt. 
v. d. Heydt sofort zum Gegenstoß an. Nach Unterlaufen des 
Feuerriegels, den die britische Artillerie unmittelbar vor 
ihre Sturminfanterie gelegt hatte, trifft die Kampfgruppe 
v. d. Heydt auf.die ersten Engländer, die bereits über die 
Trümmer von Klein-Molen hinausgestoßen sind, wirft sie 
zurück und bringt durch ihr energisches Anpacken die ganze 
englische Linie zum galten. Ein Schuß durch den Helm 
wirft Lt. v. d. Heydt bewußtlos zu Boden, aber schon nach 
kurzer Zeit übernimmt er wieder das Kommando. — 
wie der Krieg junge Kompanieführer zu selbstän 
digem, schnell entschlossenem handeln erzog und die viel 
seitige Kampfpraxis eines fast dreijährigen Fronterlebens 
der beste taktische Lehrmeister war, erwies sich hier an dem 
vorbildlichen handeln des knapp r) jährigen Lts. v. d. Heydt. 
Es waren sorgenvolle Stunden, die jetzt für die kaum 
100 Gewehre zählende Kampfgruppe folgten. Durch den 
Vorstoß waren beide Flügel ohne Anlehnung geblieben. Je 
ein leichtes M.G. mußte genügen, um die Flanken zu decken, 
währenddessen sahen die Füsiliere, wie der Brite vor ihnen 
fortgesetzt Verstärkungen heranzog, und dichte Wellen von 
hinten nachrückten, die in dem nicht einzusehenden Grunde 
des Zonnebaches verschwanden. 
Die Lage war ernst. Jeden Augenblick konnte ein neuer 
englischer Angriff gegen die hauchdünne Linie dieser kleinen 
Kampfgruppe vorprallen. Lt. v. d. Heydt, der beide Kom 
panien unter seinem Kommando vereinigt hat, hatte bereits 
Ln den Vormittagsstunden mehrere Melder zum Regiments- 
stab entsandt, aber sie waren dem unheimlich dichten Sperr 
feuer zum Opfer gefallen. Da entschloß er sich zu einer 
ganzen Maßnahme. Obwohl er nur noch über zwei Offiziere 
verfügte, beauftragte er seinen Zugführer Lt. Liebel, 
eine Meldung zum Bataillons- und Regimentsstab zu über 
bringen und zugleich dem Kommandeur, Obstlt. K r a e h e, 
IS4
	        
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