Volltext: Männer am Feind

157 
Und als dieser Zug der härtesten Soldaten, der wildesten 
Draufgänger des Regiments unter den leisen Klängen des 
Liedes vom guten Kameraden an ihrem Führer vorüber 
zog, als die scharf geschnittenen Gesichter mit „Achtung! 
Augen rechts!" zu ihrem toten Leutnant hinflogen, ging es 
wie ein einziges schweres Aufstöhnen durch die Reihen der 
Stabsoffiziere und des Bataillons. Jeder fühlte: hier 
wurde der Beste des Regiments und der Division, der 
besteStoßtruppführer des deutschen ^e eres 
zu Grabe getragen. 
Mann gegen Mann 
Jeder Stoßtruppler muß damit rechnen, daß der letzte 
Anlauf vom feindlichen Drahtverhau bis zum Graben und 
hier der „Sprung ins Dunkle" seinen Kameraden nicht ge 
lingt und es für den Erfolg der ganzen Aktion auf ihn 
allein ankommt. hier gibt es kein Rechnen mit „Ent 
lastung durch den Nachbarn", kein warten auf Umfassung, 
sondern nur ein rücksichtsloses „Vorwärts", ein einziges Ziel: 
Lebende Gefangene! Ein prachtvolles Beispiel von unver 
zagtem Draufgängertum und zähester Zielsetzung lieferten 
bei einem tragisch mißglückten Vorstoß des Inf.Regts. 451 
drei Mann, denen von 50 allein der Einbruch in die 
französische Stellung gelungen war. 
Dieses Unternehmen, das in der Gegend von St. Guentin 
im Juni io)? stattfand, nahm von Anfang an einen un 
glücklichen Verlauf. Schon beim heranarbeiten an das Hin 
dernis wurden die einzelnen Stoßtrupps von dem wach 
samen Gegner entdeckt, der sofort seine Gräben auffüllte und 
das Vorgelände unter heftiges Infanteriefeuer nahm. Rat 
ternd mischten mehrere Maschinengewehre ihre Stimme in 
den lärmenden Chor. Als die deutsche Artillerievorbereitung 
einsetzte und die ersten Granaten heranfauchten, wurde die 
ganze französische Front lebendig. Rote Fallschirm-Leucht- 
raketen, die das Niemandsland in ein magisches Licht 
tauchten, lösten Sperrfeuer der französischen Batterien aus, 
das die 2lngreifer zunächst in den Trichtern festnagelte.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.