Volltext: Männer am Feind

forderte die beiden Verwundeten auf, sich zu ergeben. Aber 
auch jetzt lehnten diese beiden letzten Kämpen des tapferen 
Jägerstoßtrupps Ln der Hoffnung auf Entsatz die Über 
gabe ab. 
Die Nacht vom )2. zum )3. Mai war schlimm. (Quälender 
Durst peinigte die beiden Verwundeten. Seit 30 Stunden 
hatten sie nichts mehr gegessen. Die Müdigkeit drohte sie 
zu überwältigen. Nur mit äußerster Willensanspannung 
vermochte umschichtig der eine zu wachen, während sein Ka 
merad Ln einen kurzen, unruhigen Schlaf verfiel. — Trotz 
allem gelang es diesen beiden heldenhaften Jägern am 
Morgen des 13. Mai mit den Resten ihrer Munition noch 
mals eine vorfühlende italienische Patrouille zur Umkehr zu 
zwingen. Erst am Nachmittag, als die letzte Handgranate 
geschleudert war, als der Blutverlust, junger und der un 
erträglich gewordene Durst ihre Kraft gebrochen hatten, 
streckten die beiden Verwundeten nach fast 4§stündigem 
widerstand ihre Waffen. Sie hatten ihre soldatische Pflicht 
bis zur äußersten Grenze menschlicher Leistungsfähigkeit er 
füllt. 
Stoßtruppführer Ferdinand Hansmeier 
wir können das Kapitel dieser soldatischen Berufspflicht 
nicht abschließen, ohne eines Mannes zu gedenken, der nach 
einer Reihe von Bravourleistungen seine kriegerische Lauf 
bahn als Stoßtruppführer mit einer — sprechen wir das 
Wort mit seinem ganzen schweren Gewicht ruhig aus — 
einzigartigen Heldentat abschloß. Es handelt sich 
um den Stoßtruppführer Ferdinand Hans meier. — 
Mit dem westfälischen Landwehr-Regiment 15 war der 
Wehrmann Hansmeier im August 1014 ins Feld gerückt. Er 
war, wie sein damaliger Kompanieführer und späterer Ba 
taillonskommandeur, Hptm. Schmitt, bezeugt, „von Anfang 
an ein tadelloser Soldat von vorbildlicher Tapferkeit". — 
Seine Unerschrockenheit brachte Hansmeier bereits 1014 das 
damals noch äußerst seltene Eiserne Kreuz und als Weih 
nachtsüberraschung die Gefreitenknöpfe ein. Hansmeier, der 
mit Leib und Seele Soldat war, erhielt sich auch Ln dem 
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