Volltext: Der Krieg der versäumten Gelegenheiten

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zusammen mit der I. Kavalleriedivision hinter der Alle zum Schutz gegen 
Rennenkampfs Armee belasien zu müffen. Jedenfalls mußte jetzt die durch 
den Ruhetag verlorene Zeit bei diesen beiden Armeekorps durch erhöhte 
Marschleistungen wieder eingebracht werden. Die 6. Landwehrbrigade in 
Lötzen erhielt Befehl, in Richtung Bischofstein an das I. Armeekorps heran¬ 
zurücken. 
Die ersten Kämpfe 
Für den 23. August hatte die russische 2. Armee nur für ihre mittleren 
Korps, das XIII. und das XV., den Vormarsch befohlen, und zwar sollte 
das XIII. gegen die Linie Jedwabno — Omulefofen, das XV. gegen 
Lykusen - Seelesen vorgehen. Die Bewegung des XV. Armeekorps führte 
zu dem Gefecht der 31. Infanteriedivision. Die durch Teile der 70. Land. 
wehrbrigade verstärkte 31. Division wurde in der Linie Kownatken-See 
- Lahna — Orlau angegriffen. Es kam vor allen Dingen bei Lahn» und 
Orlau zu heftigen Nahkämpfen, die aber bis zum späten Abend mit einem 
vollen Erfolg der 31. Infanteriedivision endeten. Nur das vor der Front 
der Stellung liegende Dorf Lahna verblieb in russischer Hand. 
Das Generalkommando 20 hatte die 3. Reservedivision von Allenftein 
in Richtung auf das Nordende des LanSker Sees herangezogen und zunächst 
die Absicht gehabt, östlich dieses Sees gegen die Flanke der die 31. In- 
fanteriedivision angreifenden Ruffen vorzustoßen. Dieser kühne Angriff 
unterblieb aber, als Meldungen vom Vormarsch des XIII. russischen Armee, 
korps durch die Waldungen nordöstlich Neidenburg in Richtung Kurken 
eingingen. Auch der Befehl der 8. Armee für das XX. Armeekorps, der 
von der Erwägung ausging, daß das verstärkte XX. Armeekorps sich bis 
zum 26. allein defensiv gegen die überlegenen russischen Kräfte halten 
müffe, und deshalb ein Haushalten mit den Kräften und ein Zurückhalten 
der 3. Reservediviston in der Gegend von Allenstein anordnete, widersprach 
dem Versuch einer offensiven Lösung, die in Berücksichtigung der Stärke« 
Verhältnisse wohl auch zu keinem Erfolg geführt haben würde. General 
v. Scholtz entschloß sich deshalb, seinen linken Flügel zurückzunehmen, um 
ihn den am 24. früh zu erwartenden weiteren feindlichen Angriffen vor. 
läufig zu entziehen und die 3. Reservedivision zur Abwehr der von Kurken 
her drohenden Umfassung in die Gegend von Hohenstein heranzuführen. 
Die 31. Division erhielt Befehl, im Anschluß an den linken Flügel der 
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