Volltext: Das neue, große, geprüfte und bewährte Linzer Kochbuch in zehn Abschnitten

34 Erster Abschnitt. 
180. Einbund in der Rindsuppe. 
Gib ein Stück Butter in einen Weidling, treibe selbes recht pflaumig ab, 
schlage dann 7 ganze Eier, eines nach dem andern hinein, schneide em Stuck 
gebratenes Kalbfleisch, oder von einer Henne das Fleisch sein zusammen gib es 
zu dem Abgetriebenen, wie auch etwas zusammengeschnittenen Petersil und Schnitt¬ 
lauch, dann so viel Bröseln, welche man mit Milch befeuchtet, daß der Fasch so 
fest wird, wie zu Schlickkrapfeln. Menge es recht gut durcheinander, bestreiche 
ein reines Tuch in der Mitte mit Butter, fülle den Fasch daraus, binde ihn mit 
Spagat zu, und siede ihn so lange im Salzwasser, bis man glaubt, daß er itcfy 
qanz gekocht haben kann; dann nimm ihn vom Tuche heraus, schneide dünne 
Schnittchen, stich mit einem Eiset Krapfeln heraus und gib sie mit der Rinv- 
suppe zur Tafel. 
181. Fleischstrudl in der Rindsuppe. 
Schneide ein Stück kaltes gebratenes Kalbfleisch recht sein zusammen, auch 
etwas Schnittlauch und Petersilie darunter; dann schneide 8 Loth Speck recht 
fein zusammen, gib ihn in ein Kasterol, lasse ihn nicht gar zu heiß werden, dann 
gib 4 Hände voll Semmelbrösel darunter, lasse es in demselben rosten, gib das 
^usammmaeschnütme dazu, rühre es durch einander, dann tafle es so stehen, 
mache einen Sttudlteig von l‘/2 Seit! Mehl an, zieh ihn sein aus, bestreiche 
ihn mit gesprudelten Eiern, dann gib das Geröste daraus und mache ihn leicht 
zusammen. Bestreiche ein gutes Tuch in der Mitte mit Butter, gib den Strudel 
darauf, verbinde das Tuch mit Spagat, und siede ihn int gesalzenen Wasser so 
lange, bis man glaubt, daß es gut sein kann; nehme ihn dann vom Tuche 
heraus, schneide ihn aus dünne Radln zusammen und gib ihn in den Suppen¬ 
topf und eine gute Riudsuppe darüber, so ist es fertig. 
NB. Der Theil, worin sich der Strudel im Tuche befindet, kommt oben. 
182. Hache-Schöberl in der Suppe. 
Schneide ein Stück gebratenes Kalbfleisch recht sein zusammen, welches 
ungefähr % Pfund wiegt, gib es dann in einen Weidling, setze 8 Loth Butter 
und 6 Kochlöffel voll Mehl dazu, treibe es recht gut ab, schlage nach und nach 
9 ganze Eier hinein und gib etwas Limonienschale darunter; wenn bte Eier gut 
verrührt sind, menge zwei Hände voll Semmelbro^el darunter, bestreiche einen 
Plamachedeckel oder ein Kasterol mit Butter, fülle die Massa hinein und backe 
es bei einer mäßigen Hitze im Ofen. Wenn es schön bräunlich gebacken ist, 
stich mit einem Eiserl kleine Krapserl heraus, gib sie in die Rindsuppe oder zer¬ 
schneide sie in Stücke, dann gib es zur Taser. 
183. Hirn-Consmn« in einer Suppe. 
Nimm ein ganzes kälbernes Hirn, siede es ab, weiche um 1 Kreuzer Sem¬ 
mel in Milch ein, drücke es aus und schneide das Hirn und die Semmel fein 
zusammen, treibe ein Stückchen Butter ab, hernach das Geschnittene hinein und 
schlage 3 ganze Eier hinein, gib Gewürz und Salz hinein, lasse in einer Reine 
ein Schmalz heiß werden und schütte das Abgerührte hinein, gib unten und 
oben Gluth, hernach gib es in eine angerichtete Suppe, sodann ist es fertig; 
oder man kann es auch in Dunst sieden. 
184. Kaiftrnockerl-Suppe. 
Gib in einen Hasen sieben Dotter und so viel Eier-Gucken voll gute Rind- 
suppe, sprudle es gut ab, salze es etwas, dann nimm ein reines Haferl, gib
	        
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