Volltext: Ein Stündchen im Gymnasium

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Geoporg. Warten — ein schöner Trost für einen feurigen 
Liebhaber! Warte nur Du, lieber Onkel, hier; ich eile zu 
meiner Hedwig. (Zechts ab) 
Wichtig. Dahin ist er, der Sausewind. In seine Dienstes— 
kapelle wird die Rubrik kommen: „furchtbar verliebt.“ Nein, 
das darf nicht sein! Ich darf das junge Paar nicht aus den 
Augen lassen. (Will hinein) 
Student (kommt fidel durch die Thür- hinten rechts herein— 
gesprungen, das Sacktuch schwingend). Ha, es hat 10 Uhr ge— 
schlagen! Nun kann ich' nicht mehr examiniert werden! 
Wichtig. Das Nasenbluten glücklich gestillt?— 
Student. Danke für die gütige Theilnahme. Ich habe 
im Kohlendepot die Wurst verzehrt. Aber, Herr Wichtig, 
warum läuten Sie denn nicht? Es ist ja höchste Zeit. J 
Wichtig. Meiner Seel', das hab' ich ganz vergessen. 
Reißt an der Glocke.) 
Student (ab durch die Mittelthür, indem er den dort stehenden 
Korb umstößt, so daß die Kartoffel und der Kohl ꝛc. herauskollern. 
Beim Hinausgehen rennt er auf dem Corridor an Klapphorn an, so daß 
diese aufschreit). 
Siebzehnte und letzte Scene. 
wichtig. Klapphorn. Georg. Hedwig. 
Klapphorn (wüthend auftretend). O, du abscheulicher Bengel! 
Das will ich dem Director anzeigen. Ich hab ihn schon er— 
kannt. Es war der kleine Bacherl! (Bemerkt nun den um— 
gestürzten Korb.) Ah! ah! was ist denn das wieder für eine 
Büberei! GBükt sich und sammelt die Kartoffel, wobei ihr wichtig hilft.) 
Wichtig. Aergern Sie sich nicht, beste Frau J 
Klapphorn (ihm nachspottend). Aergern Sie sich nicht! Ei, 
Sie haben leicht reden. R 
Wichtig. Mein Gott! Was treiben die Herren Studenten 
nicht alles mit mir! Vielleicht gebe ich meine Meinbirien 
einmal heraus.“ 
Klapphorn. Der ganze Vormittag ist mir heute verloren. 
Und diese Aufregungen!“ Zuerst ein— Spinnerin, dann der
	        
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