Volltext: Alois Greil

auch das Aquarell „Anbetung des Jesukindes durch die 
heiligen drei Könige", jetzt im Besitze des Chorherrenstiftes 
St. Florian, mit dem der Vater des jungen Malers als 
Vergolder in reger Geschäftsverbindung stand. Nachdem 
Alois Greil eine wackere Bürgerstochter von Lambach ge¬ 
heiratet hatte, ließ er sich in Stuttgart nieder und ent¬ 
faltete daselbst, von der Verlegerfirma Hallberger viel be¬ 
schäftigt, eine rege Tätigkeit. Die damals angesehene Wo¬ 
chenschrift „Ueber Land und Meer" brachte oft seine stets 
gern gesehenen heiteren Bilder aus dem .Kleinstadtleben 
mit dem gelungenen Milieu der schwäbischen Städtchen. 
Allein die künstlerischen Verhältnisse in Stuttgart 
vermochten ihn nicht auf die Dauer zu fesseln. Die Resi¬ 
denzstadt an der Donau entwickelte damals in den Jahren 
des „wirtschaftlichen Aufschwunges" ein frohes Aufblühen 
aller Künste. Dorthin zog es auch unseren Landsmann. 
Zuvor noch hielt er sich einige Zeit in Linz auf. Am 
27. Oktober 1873 wurde ihm im Lokale der Liedertafel 
„Frohsinn", deren eifriger Sangesbruder er gewesen und 
für die er das flott entworfene Bild eines Karnevals-Fest- 
zuges gemalt hatte, ein frohes Abschiedsfest bereitet, bei 
dem sich auch der Verein bildender Künstler und Kunst- 
gewerbetreibender von Linz zu Ehren seines geschätzten 
Mitgliedes beteiligte. 
Seit dieser Zeit lebte Greil ganz- und voll seiner 
Kunst in Wien, als Illustrator, wie als Aquarellist reich 
beschäftigt. Als ich die Festwoche im Avril 1879 zu Wien 
verlebte, verging wohl kein Tag, daß ich nicht den teuren 
Freund in seinem behaglichen Heim in der Mühlgasse auf 
der Wieden aufsuchte. Dort habe ich im Laufe der Jahre 
viele Bilder entstehen sehen. Man mußte den prächtigen 
Künstler mit den feurigen schwarzen Augen, die so lustig 
schauen konnten, bei seiner Arbeit sehen, um ihn recht zu 
würdigen. Wie seine gemütlichen Stoffe, war auch Greil 
selbst und seine Umgebung. Das Atelier, in dem auch ein
	        
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