Volltext: An der blauen Donau

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Der erste Ball! Im Glanze der Lichter winkt 
der schön geschmückte Saat, und Hunderte von Neu¬ 
gierigen blicken auf der kalten Straße sehnsüchtig zu 
den hell beleuchteten Fenstern empor, zugleich die 
vor dem Portale haltenden Wägen erwartend und 
bekrittelnd. Diesen entsteigen duftige Mädchengestalten, 
schwere Atlasroben rauschen über die teppichbelegte 
Treppe, galante Herren im Festgewande empfangen 
die Ankommenden und geleiten sie in den Saal. 
Man promeniert, man wird bewundert, die Tanz¬ 
karte füllt sich mit den Namen jener Edlen, welche 
unermüdlich die Walzerbeine schwingen. In den 
lauschigen Winkeln nahe am Buffet glühen junge 
Wangen; zarte Mägdlein hören mit reizender Nach¬ 
sicht die erste Liebeserklärung. Dann folgt die Ruhe¬ 
pause, wo man so heimisch an einem kleinen Tische 
beisammen sitzt, die Familie ganz für sich, und der 
junge, flotte Tänzer dabei. Blicke werden verstohlen 
gewechselt, Liebesworte geflüstert. Die Familie er¬ 
scheint wie die verkörperte Zeitungsnachricht: „Als 
Verlobte empfehlen sich." Und erst spät in der 
Nacht führt der Wagen ein glückseliges Menschenkind 
nach Hause. 
So ungefähr mögen sich junge Fräulein das 
große Lebensereignis vorstellen.
	        
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