Volltext: Der erste Linzer Buchdrucker Hans Planck und seine Nachfolger im XVII. Jahrhundert

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welche Öberösterreichische Pastoren bei dem Ableben 
adeliger Personen hielten, erschienen bis 1615 außer 
Landes in Tübingen, Lauingen, Regensburg, Nürnberg. 
Das älteste in Linz gedruckte Patent 1 ) ist jenes 
vom 17. Juni 1615 wegen Zurückerstattung des fünften 
Teiles von dem ganzen bezahlten Rüstgeld. Es ist ein 
Einblattdruck in Folio ohne Angabe des Druckers. 
Die berühmte Bibliothek zu Windhag, 2 ) welche 
Johannes Joachim Graf zu Windhag auf seinem Schloß 
im unteren Mühlviertel errichtete, damals die vorzüg 
lichste und reichhaltigste im ganzen Lande, zählte 
11.773 Bände. Unter diesen sind 22 Linzer Drucke auf 
gezählt. Davon ein Werk Keplers: „Astronomia nova de 
motu Martis“ Lincii, 1609; sowie die Druckschrift: 
„Tobiassen Apologia Juris et Justitiar. Lincii, 1602“ 
Nachdem diese Bibliothek testamentarisch der Wiener 
Universitäts-Bibliothek zugefallen, jedoch daselbst nicht 
gesondert aufgestellt worden ist, sondern die Bücher in 
den betreffenden Abteilungen eingereiht wurden, ließ 
sich eine Prüfung dieser angeblichen Linzer Drucke 
leider nicht vornehmen. Es muß daher, wie schon 
Czerny 3 ) behauptet, das Jahr 1615 als erstes Druckjahr 
für Oberösterreich angenommen werden. In der Tat ist 
der erste Linzer Druck Keplers Werk „Nova Stereonie- 
tria Doliorum Vinariorum“ und gedruckt bei Johannes 
Planck, mit dem wir uns nun näher beschäftigen wollen. 
b Landesarchiv, G. II. 43. 
2 ) Bibliotheca Windhagiana, Viennae, Joli. Bapt. Schilgen, 
1733, S. 512 und 345. 
3 ) A. Czerny: Die Bibliothek von St. Florian, S. 95.
	        
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