Volltext: Der erste Linzer Buchdrucker Hans Planck und seine Nachfolger im XVII. Jahrhundert

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Im Jahre 1637 war Paltauf mit dem Welser Buch 
drucker Gregor Kürner in einen Rechtshandel ver 
wickelt. Dieser hatte im September 1636 den Ver 
ordnten etliche Kalender gewidmet und dafür eine 
Verehrung erhalten. Auch sonst mochte Konkurrenzneid 
im Spiele sein. Gregor Kürner trat im Mai 1637 dem 
Hannsen Paltauf entgegen und bat „um Arrestirung 
seiner Person, bis er ihm seine angethane Injuri satt 
sam abgetragen“. Weiters bat er, „den Paltauf so lang 
und so viel zu arrestieren, bis er ihm gleichermaßen, 
wie er ihn geschmäht, abbitte und noch darüber einen 
gewöhnlichen Revers aushändige“. Die Verordneten be 
auftragten am 27. August den Paltauf, „der solle dem 
Supplicanten hierinnen Satisfaction laisten, damit unnoth 
werde, in sein begern auf verrers Anlangen zu ver 
wiegen“. Über abermaliges Ansuchen Kiirners wurde 
dem Paltauf am 24. November aufgetragen, sich mit 
dem Supplicanten zu vergleichen, demselben Satisfaktion 
zu leisten und die Verordneten in dieser Sache nicht 
ferners zu molestieren. 1 ) 
Am 6. Februar 1638 kündigte Paltauf seine Stelle 
als Buchdrucker der Stände und bat um Erfolgung 
einer Recompens. Und am 4. März berichtete er: „es 
Averde ihm wegen einer Schuld von 40 fl. an den Prä 
laten von Garsten bis zur Bezalung seine ganze Druckerei 
,verobsignirt c “. Er bat deshalb „zu Unterhaltung von 
Weib und Khünder“ solche wieder eröffnen und ihm die 
neuen Steuerbriefe drucken zu lassen. Die Verordneten 
wiesen ihn an den Prälaten von Garsten und schlugen 
das weitere Begehren desselben ab. 2 ) 
Am 3. Februar 1639 erbarmten sie sich jedoch des 
armen geplagten Druckers und wurden ihm die dem 
Prälaten schuldigen 40 fl. nachgesehen. 
Im Mai 1640 bat Paltauf um einen Abschied, 
damit er seine Druckerei weiters fortsetzen könne. Am 
20. Mai erteilten ihm die Stände den gewünschten Attest* 
9 Bescheidprotokoll, Bd. 19, fol. 121, 195, 248. 
2 ) Ibidem, Bd. 21, fol. 34 und 51.
	        
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