Volltext: Der erste Linzer Buchdrucker Hans Planck und seine Nachfolger im XVII. Jahrhundert

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«es wollen aber die Hrn Verorclneten Ihme zum anfangen 
vnd heußlicher Einrichtung 50 fl. aus der Schuell Cassa 
herzunehmen bewilligt haben.“ Im Dezember 1629 bat 
er die Verordneten um 200 fl., damit er notwendige 
Schriften zur Druckerei erkaufen möge. Im April 1630 
ersuchte Voytlender um Erfolglassung der vor 
handenen Keplerischen in Holz geschnittenen 
Formen und Figuren zum Gebrauch in seiner 
Druckerei. Der Bescheid 1 ) hierauf lautete: „Wenn Sup- 
plicant genügsame Bürgschaft leistet, so sollen ihm 
nicht allein inermelte in Holz gestochene Form und 
Figuren, sondern auch das Gelt zu Auszalung der be 
stellten drei Schriften, darum er in einem absonder 
lichen Ansuchen gebeten, auf Wiedererstattung darzu 
leihen bewilliget, doch zuvor besagte Formen ordent 
lich verzeichnet werden“. Am 4. Mai erklärte sich Abt 
Antonius zu Garsten 2 ) als Bürge für die dem Voytlender 
zur Bezahlung etlicher gegossener Schriften geliehenen 
150 fl. 
Am 24. Oktober bewilligten ihm die Verordneten 
„um seiner Armuth willen“ aus Mitleiden 30 bis 40 fl. 
zur Bezahlung von Holz und Quartier. Anfangs Dezember 
verehrte er seinen Gönnern 50 Exemplare neu gedruckter 
Kalender zum neuen Jahr und erhielt dafür 10 fl. „Ver 
ehrung“. Aus dem Jahre 1630 stammt auch der einzige 
Druck, der von ihm uns erhalten geblieben ist. Der 
Titel lautet: 
„Kurzer Griminal-Prozeß, 3 ) wie solcher durch 
Franciscum Starck von Didenhofen, Pannrichtern in 
Oesterreich ob der Ennß in den öffentlichen Pann- vnnd 
Landtgerichtsschrannen auf dem Landt an den Malefiz- 
Pechtstagen prakticiert wird. 
Lintz, Crispinus Voytlander 9 * 11 . 4°. 11 Blätter; die 
fehlenden sind als Manuskript beigeheftet. 
9 Bescheidprotokoll, 12. Bd., fol. 66. 
2 ) Ibidem, fol. 90. 
3 ) Kremsmünster, P. 13. Das im Linzer Museum befindliche 
Exemplar enthält nur 8 Blätter. 
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