Volltext: Der erste Linzer Buchdrucker Hans Planck und seine Nachfolger im XVII. Jahrhundert

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(wie auch anderstwo gebreuchlich) ain gewiße Be 
stallung, alß ettwan auf hundert Thaler, oder sovil 
den Löblichen Ständen gefällig, machten, so khönt er 
neben solcher Hülff khünfftig sein Nahrung desto beßer 
suechen und gewinnen. Da ihnie nun solche Gnad und 
Bestallung bewilliget würdt, erbeut sich offtgedachter 
Buechtruckher, daß er fürohin, was von der Löblichen 
Landständt weg für Patenten, auf ainen oder zween 
Pogen ieden zuverstehen, werden zutruckhen seyn, 
vergebens wolle truckhen und nichts mehr dafür fordern, 
allein daß man ihme das Papier 1 ) dazue laße volgen. Auf 
solchen Weeg und sonderlich wo vil Patenten truckhen 
zulaßen fürfielen, khönte man leichtlich die gemachte 
Bestallung wider einbringen: und wehre daneben ihme 
Buechtruckher auch beßer geholffen, so er mit ainer 
gewißen Bestallung versehen wirdt.“ 
Nach drei Monaten beschlossen die Stände am 
23. September 1616: „Die Löbl. Stendt haben Bedenken, 
ein sonderbare Bstallung mit dem Supplicanten aufzu 
richten, sie laßen es aber bey der durch Dr. Schwarz 
und Megiser mit ihme gemachten Tax hiebey ver 
bleiben und soll ihme derselben gmeß die Bezallung 
ieder Zeit aus dem Einnemberambt drauf ervolgen.“ 
*) Die älteste bis jetzt bekannte Papiermühle in Ober 
österreich wird 1529 zu St. Margarethen bei Linz erwähnt, einige 
Jahre später aber war sie verschwunden. A. Czerny, S. 99. Abt 
Johann Habenzagl in Kremsmünster errichtete 1542 dort die 
Papiermühle, welche der Zimmermann Georg Müllner aus Furt 
bei Mattighofen mit dem Triebwerke versah. Die Anregung zur 
Papiermühle gab dem Abte der Sohn des Papierers in der Au bei 
München namens Jobst Wurm. Die neue Fabrik blühte bald empor; 
sie lieferte Papier für die Ämter in Linz, die niederösterreichische 
Kammer und führte es „in vill land“. In Steyr entstand 1550, 
in Wels um 1560 und in Vöcklabruck um 1570 eine Papier 
mühle. Bis 1603 waren diese vier Werkstätten die einzigen im 
Lande. Daher protestierten sie gemeinschaftlich, weil sie selbst 
wegen Mangel an Lumpen oft lange feiern müßten, gegen die Er 
richtung einer fünften bei der Aumühle an der Ager oberhalb 
Vöcklabruck. Th. Hagn, Wirken der Benediktinerabtei Krems- 
miinster, S. 40. Die Papiermühle im Tale nächst Braunau erhielt 
1520, 1554 und 1614 verschiedene Privilegien. B. Piliwein, Inn- 
kreis, S.-203.
	        
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