Volltext: Der erste Linzer Buchdrucker Hans Planck und seine Nachfolger im XVII. Jahrhundert

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aus hiehero nach Linz liieren soll: Ersuechen Euch hier 
auf im Namen Wolgedachter Landschafft, ihr wollet solche 
2 Vaß aller orts, zu Waßer und Land frey und ungehin 
dert, wie hievor offt geschehen, durchpaßiern laßen“. 
Kaum war Planck von Nürnberg in Begleitung 
seiner jungen Frau, mit der Presse und dem Lettern- 
% vorrate, sowie mit dem sicher bescheidenen „Hausratl“ 
in Linz eingezogen, mußte er die neuen Herren schon 
um Darlehen ersuchen. So wurden ihm am 21. Mai 1615 
„auf die beschehene Vertröstung 50 Gulden 1 ) gegen 
gebreichiger Obligation fürzuleihen“ bewilligt und am 
26. Juni d. J. eine abermalige Geldhilfe 2 ) von 50 Gulden. 
Mit Beschluß der Stände vom 4. Juli 3 ) erhielt er aus 
Gnaden ein Hilfsgeld von 200 Gulden. Um seine Lage 
zu verbessern, wollte Planck durch den Druck von 
Zeitungen 4 ) Verdienst finden. Sein diesfäliiges Gesuch 
wurde jedoch am 17. September von den Verordneten 
^ ab ge wiesen. 
Am 10. November 1615 bewilligten ihm die Ver 
ordneten „auf genügsame Versicherung und gegen ge 
bärendem Interesse“ auf 3 Jahr lang ein Darlehen 5 ) von 
300 Gulden. In der zweiten Hälfte des Jahres 1615 
druckte er für Magister Johannes Kepler dessen Werk 
„Nova Stereometria Doliorum Vinariorum“. Dieses Werk 
ist wohl als der erste Linzer Druck 6 ) zu betrachten. 
Am 10. Dezember 1615 schenkte ihm seine Gattin 
Barbara einen Sohn, der nach seinem Paten, dem ge 
lehrten Historiker Hieronymus Megiser, den Namen 
Hieronymus erhielt. 
> Im folgenden Jahre bat Planck die Stände um eine 
Instrukti on, 7 ) nach welcher er sich künftig zu verhalten 
habe. Er versprach, daß er „nichts anders, als was vor 
0 Ebendort, p. 236/b. 
2 ) Ebendort, p. 256/b. 
3 ) Ebendort, p. 264. 
4 ) Ebendort, p. 287. 
5 ) Ebendort, p. 295/b. 
G ) A. Czerny, Bibliothek von St. Florian, S. 95. — M. Koch, 
■'S. 47, 48. — Gräße, Literärgeschichte, Leipzig 1859, III. Bd. S. 195. 
7 ) Landesarchiv, E. Y. 4.
	        
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