Der Grabstein der am 25. März 1572 zu Wels verstorbenen
Margaretha Strein, gebornen Freiin von Landau, lautete:
Nach Gottes Wort ich rueh und schlaf, B66
Er ist mein Hirt, ich bin sein Schaaf,
Dem Wolf wird er ja mich nicht geben, IJ
Weil ich mit ihm muß ewig leben J
Der edle Johann Christoph Flußhart von Pottendorf zum
Thal, der am 31. Jänner 1651 als der Letzte seines Stammes in
der Pfarrkirche zu Hadershofen beerdigt wurde, erhielt die Grabschrift:
Hodie mihi, cras tibi. —
Mein Leben und Geschlecht ich hobb
Jetzund geschlossen in das Grab.
Doch geh ich in den Himmel ein,
Die Letzte da die Erste seyn.
Auf dem Epitaphium des Job Hartmann Enenkl, Freiherrn
zu Albrechtsberg, welcher am 9. Februar 1627 zu Wien im
50. Lebensjahre als Letzter seiner uralten Familie die Augen
schloß, war auf den Klagfahnen zu lesen:
Ich und mein Geschlecht mit mir vergeht, —
Nunmehr bey Gott im Himmel steht.
Die Grabschrift des Johann David Pinter von der Au,
der, am 3. Juli 1689 als kaiserlicher Hauptmann gestorben,
lautete auf dem Marmordenkmal in der Pfarrkirche zu Dorf an
der Pram:
Ich lig allhier und bin verwesen.
Was ihr jetzt seyd, bin ich gewesen,
Wie ich jetzt bin, so müst ihr werden.
Seyd allzeit gerüst, der Tod ist geviß.—
Der fleißige Annalenschreiber der Stadt Steyr, Valentin
Preuenhuber, gibt uns folgende Grabschrift des zu Steyr im
Jahre 1558 gestorbenen ersten evangelischen Schulmeisters an der
Lateinschule bekannt
Hie liegt, ihr Knaben, Gott zu Ehr,
Der Euch gab etwa Zucht und Lehr,
Andreas Küttner, dem Gott gnad
Durch den, der ihn erlöset hat.
An der äußeren Kirchenmauer zu Ottensheim steht auf
einem Grabstein vom Jahre 170063
Wer du bist, das war auch ich
Khnie nieder und bet' für mich J
Damit dir durch mein Bitt zu Gott
Gleiches gescheh nach deinem Todf9t.
Friedhofe zu Gurten las ich auf einem Steine
Des Menschen Tod ist unbestimmt
Für Alle hier auf Erdennn
Wann Gott der Herr die Seele nimmt,
Kann nicht ermittelt werden.