Volltext: Illustrierter Führer von Schärding am Inn und Umgebung

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Der untere Stadtplatz. 
Markenverschleisstelle: am Linzertor; Thal 
hammer, Innbruck strasse. 
Der untere Stadtplatz. 
Am Hügel zwischen dem oberen und unteren 
Stadtplatze steht das bereits erwähnte 
Rathaus. Kanzleistunden von 8—12 Uhr vor 
mittags und von 2—6 Uhr abends, 
Im Spar kassalokale nebst den Bildern 
verdienter Männer, vrelche in Schärding geboren 
sind, sind Aquaiellbilder (Stadtansichten) von 
Hugo Ritter von Hebenstreit, k. k. Bezirks 
hauptmann, sehenswert. 
Im Gemeinde-Archiv sind die Schenkungen 
des oberösterreichischen Geschichtsforschers 
hochwürdigen Herrn Johann Lamprechtin 
Verwahrung; sowie die zweite Auflage der 
Chronik der Stadt zum Preise von 3 fl. 60 kr. da 
selbst erhältlich ist. Hie Stadtprivilegien, die bis 
1364 zurückreichen, das Bürgerbuch, 1521 ange 
legt, das Salbuch (1606), ferners ein Erinnerungs 
bild über die glückliche Errettung eines Schloss 
fräuleins, das durch den Sturz in den Schlossbrun 
nen in Gefahr kam (1492) etc. etc. 
Das zweitnächste Haus am unteren Stadt 
platz, gegenüber dem Rathause, zeigt ein Ge 
mälde, das irrtümlich als Schärdinger Wahr 
zeichen von vielen angesehen wird. Das Gemälde 
stellt das evangelische Gleichnis von Lukas dar: 
.,Heuchler, warum siehst Hu den Splitter in 
Heines Bruders Auge, und des Balkens in Beinern 
Auge wirst Hu nicht gewahr?“ Hieses Gemälde 
ist ein Trutzbild aus uralter Zeit, welches der ein 
stige Besitzer dieses Hauses malen liess, der mit 
dem Stadtmagistrate in Konflikt geraten war, bei 
selbem Recht suchend, nie dazu gelangen konnte, 
sondern unter Vorhalt des auf seiner Seite haf 
tenden Unrechtes wiederholt abgewiesen wurde. 
Er rächte sich so an den ihm missgünstigen Rats 
herren, ohne dass er hierüber zur Verantwortung’ 
gezogen werden konnte.
	        
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