Volltext: Das Decanat Peyerbach im Hausruck-Kreise von Oesterreich ob der Enns, mit den Grafen von Schaumburg [17,3] (17 = Abth. 3 ; Bd. 4 ; / 1839)

aber, die i. I. 1626 den ganzen Markt durchwüthete, und 
auch diesen Thurm sehr beschädigte, mußte er bedeutend er 
niedriget werden; wurde aber durch eine meisterhafte Kuppel 
und ein harmonisches Geläute dafür entschädiget. 
Noch ist mit der Kirche, eine sogenannte Kreuzca- 
pelle vereiniget, die i. I. 1712 ihre Vollendung erreichte. 
Die unsterbliche Treue der gräflichen WittweMaria Eleo- 
Nora v on Strattmann hatte sie statt der i. I. 1626 ab 
gebrannten St. Erasmus-Capelle i. I. 1707 als eine 
schöne Rotunda erbauet und zur Ruhestätte des Gemahls 
bestimmt, der schon zwey Jahre in derFrauen-Capelle 
schlummerte, jetzt aber mit feyerlichem Todtengepränge hier 
her übertragen, und in der unter derselben angebrachten 
herrschaftlichen Gruft beygesetzt wurde. 
Neben der Pfarrkirche steht die oben gedachte schöne 
F r a u en - C a p e lle , ein Werk des 15. JahrhunderteS, 
welches noch lange darnach das Neubau oder das Neu 
stift genannt wurde. Da diese Capelle Äer ein Gewölb 
erbauet ist, daS vorher zur Gruft diente: so muß man auch 
auf einer bedeckten und gemauerten Stiege zur Thüre hin 
aufsteigen^ Sie ist im Innern licht und geräumig. Der 
Hochaltar bestehet aus vergoldeten Laubwerke , und 
enthält ein schönes Marienbild, gleich dem Mariahülf- 
Bilde ob Passau. An das Presbyterium ist die Sacristey 
erbauet; und außer diesem sind zwey Seitenaltäre schön 
gefaßt und vergoldet. Der Eine zur Epistelseite hat ein 
schönes Freskogemälde, welches den heil. Johann Don 
Nepomuk vorstellet; der Andere enthält die heil. Mut 
ter Anna. Beyde Bilder sind von der Hand des hiesigen 
Mahlers und Bürgers Paul Steiner. Sechs andere 
Bilder von dem nähmlichen Meister, wovon eines die Ge 
schichte der großen Brunst des Marktes i. I. 1626 vor 
stellet, zieren die Seitenwände. Erst nach den Seitenaltä 
ren fangen die aus hartem Holze gemachten Bethstühle an, 
deren sich sieben auf jeder Seite befinden. Von da kömmt 
-man auf den Chor, der mit einer kleinen Orgel versehen
	        
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