Volltext: Das Decanat Peyerbach im Hausruck-Kreise von Oesterreich ob der Enns, mit den Grafen von Schaumburg [17,3] (17 = Abth. 3 ; Bd. 4 ; / 1839)

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Religion getreu verblieben, und in der Furcht des Herrn 
wandelten, waren sie glücklich; allein die Lust zu der neuen 
Reformation des Glaubens, die ihnen so hoch gepriesen 
wurde, führte eine Wolke der Drangsale herbey, welche 
den Wohlstand der Herrschaft, der Bürger und der 
Bauern fast zu Grunde richtete. Die letzten Grafen 
von Schaum bürg fingen schon an, in dem alten Glau 
ben ihrer Väter zu wanken. Da sie aber besorgten, daß sie 
die Gnade des Kaisers verscherzen möchten, ließen sie die 
Sache noch beym Alten. — Doch Rüdiger vonStahrn- 
berg, welcher die Herrschaft Efferding von ihnen erbte, 
ging heißer an das Werk. Er bekannte sich öffentlich zu der 
lutherischen Religion, er berief den M. Cölestin und 
machte ihn zu seinem Hofprediger; er führte ihn ohne 
Bedenken in die Pfarrkirche ein, er ließ die Altäre und 
Bilder hinwegräumen und riß die Kirchengüter an sich, nur 
seine Pastoren und ihre Diacone zu besolden. Das war 
damahls der Gebrauch der lutherischen Fürsten und Herren, 
die nur etwas zu befehlen hatten. Luther schrieb ja selbst: 
„Wir geben euch die Kirchengüter in die Hände, und ihr 
lasset uns Hungers sterben." Rüdiger vermochte dieses desto 
leichter, weil die Grafen von Schaumburg und also auch 
ihre Erben nicht allein die Vogtey, sondern auch das Pa 
tronat auf die Pfarre Efferding besaßen, und noch besitzen. 
Kein Wunder demnach, daß die Herren Pürhniger 
ihre Stiftung aufheben und ihre Güter zurückfordern woll 
ten, weil die Pflichten dieser Stiftung nicht mehr nach ka 
tholischem Gebrauche erfüllet wurden, aber Rüdiger drang 
ihnen vor. Die Zeiten waren ihm auch viel günstiger, weil 
der Kaiser Maximilian II. herrschte, sehr tolerante Gesin 
nungen hegte, und dem lutherischen Adel viele Gnaden und 
Freyheiten ertheilte. Allein diese Nachsicht machte die Herren 
so stolz und trotzig, daß ihm (dem Kaiser Maximilian) Rü 
diger die Kirchenthüre vor der Nase zusperren ließ, als er 
einstens an einem Samstage durch Efferdiug reiste und eine 
Messe haben wollte, damit ja seine Hof - und Pfarrkirche
	        
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