Volltext: Das Decanat Peyerbach im Hausruck-Kreise von Oesterreich ob der Enns, mit den Grafen von Schaumburg [17,3] (17 = Abth. 3 ; Bd. 4 ; / 1839)

4t 
waren Studenten, welche ihren Professorn nachzogen, die 
bald in dieser, bald in jener Stadt ihre Kanzel aufschlugeir 
und um Sold lehrten. Der Kirchenrath von St. Pölten 
hatte freylich schon im Jahre 1274 verordnet, daß man 
dergleichen Schüler nicht aufnehmen sollte, weil sie viele 
Unfüge, besonders in den Pfarrhöfen trieben; allein wer ist 
freyer als das Bettelvolk? Das Herumschwärmen wahrte 
fort, bis eine bessere Einrichtung mit den Lehranstalten ge 
troffen wurde. Diese Herren Schiefer stifteten auch ein Be- 
neficium im Spitale, welches sie im Jahre 143g dem 
ehrbaren, geistlichen Herrn Georg dem Hahn verliehen. 
Benedict Schiefer, deS obigen Sigmunds Sohn legte die 
letzte Hand an diese Stiftung, und machte das Beneficium 
so erträglich, daß sich der Beneficiat, welchen man den 
Obercapellan nannte, drey Capläne halten konnte, wel 
che täglich vier heilige Messen für die Stifter und ihre Fa" 
mitten lesen oder singen mußten. Dieser Stiftsbrief wurde 
im Jahre 1462 ausgefertiget. Der damahlige Pfa rrer zu 
Efferding erlaubte auch, daß dieser Beneficiat die Kran 
ken im Spitale Beicht hören, mit dem heiligsten Abend 
mahls versehen und mit der Krankensalbung stärken, und be 
graben durfte. Er gab ihm auch die Erlaubniß das heilige 
Grab aufzurichten, und das hochwürdigste Gut darein zu 
setzen, das Leiden Christi auszulegen und den Psalter vor 
dem Grabe zu singen. Jedoch war dieserBeneficiat verpflich 
tet an hohen Festtagen mit seinen Caplänen in der Pfarr 
kirche zu erscheinen und dem Pfarrer bey der Vesper und 
dem Hochamte in ihren Chorröcken zu affistiren. Deshalb 
wurde auch der Pfarrer für den Entgang des Opfers von 
dem Stifter entschädiget, wie dieses in der obengedachten Genea 
logie noch weiter erkläret wird. Herr Georg Sigmund Schiefer 
zu Freyling, k. k. Kammerherr, ließ am Anfange des acht 
zehnten Jahrhundertes das Spital sammt der Kirche 
neu erbauen. Daher ist es kein Wunder, daß die Her 
ren Schiefer ihre Familiengruft in.dieser Spitalkirche 
hatten, und fast alle, sammt ihren Gattinnen daselbst be-
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.