Volltext: Das Decanat Peyerbach im Hausruck-Kreise von Oesterreich ob der Enns, mit den Grafen von Schaumburg [17,3] (17 = Abth. 3 ; Bd. 4 ; / 1839)

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dich in kurzer Zeit so weit/ daß bereits i. I. 1222 Effer 
ding in Urkunden „eivilas DverämKON" und die Bewoh 
ner --eives« genannt wurden; ja daß endlich der passauische 
Fürstbischof Otto von Loßsdorf als Lehnherr schon 
i. I. 1254 den Antrag machte, diesen Platz zu befestigen 
und also Efferding zu einer Stadt zu erheben. Allein die 
schweren Kriege, welche König Ottokar mit dem Herzoge 
von Bayern führte, verhinderten diesen Plan 23 Jahre lang. 
Nachdem aber Ottokar von dem Kaiser Rudolf I. überwun 
den und auf dem Schlachtfelde getodtet wurde, machte Bi 
schof Petrus von Paffau (1265 — 1280) diesen Antrag 
wieder rege, und bath den Kaiser um die Erlaubniß dazu. 
Da der Kaiser kein Bedenken hatte, diese Erlaubniß zu 
ertheilen, so wurde Hand ans Werk gelegt; denn RudolphI. 
harte schon von Wien aus, den 15. December 1276 diesem 
Fürsten die Erlaubniß gegeben, seine Besitzungen (villus) 
Efferding — St. Pölten — Amsteten — und Mautern mit 
Mauern, Gräben und Thürmen, und auf alle andere Weise 
zu befestigen. — (Non. Loie. volum. XXVIII. pur« 
II. paK. 405.) Allein Graf Wernhart von Schaum 
burg widersetzte sich diesem Beginnen. Hieraus entstand 
eine blutige Fehde, welche drey Jahr lang so gewaltig 
währte, daß Einer dem Andern den möglichsten Schaden so 
wohl zu Wasser als zu Lande zufügte. Der Erzherzog Al 
bert I., welcher damahls noch Reichsverweser der österreichi 
schen Staaten war, trat ins Mittel und machte Frieden, 
der nicht allein zu Efferding, sondern auf allen Kanzeln im 
Lande ob der Enns verkündet wurde. Nachdem also auch die 
ser Stein des Anstoßes hinweggehoben war, wurde Efferding 
i. I. 1276 mit Gräben und Ringmauern umgeben und mit 
3 Thoren geschloffen. Gegenwärtig sind 4 Thore und heißen: 
bas Burgthor, chas Linzerthor, das Fleischthor und das 
Schaumburgerthor, denn die alten 3 Thore wurden in neue 
ster Zeit, mit dem größten Theile der Stadtmauer demo- 
liret, deren Stadtgraben ausgefüllt, und zu Hausgärten 
verwendet.
	        
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