Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

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kirche Efferding, welche Gott zur Ehre des heit. Hy 
po litus eingeweihet wäre: so können wir ja mit Grunde 
schließen, daß es eben diese Kirche war, welche von den 
oberennsischen Markgrafen erbaut wurde; denn noch lange 
Zeit darnach wurde Efferding auch die Kirche St. Pölten 
genannt. Haben sie wirklich ein Kloster dazu gestiftet, 
so ist dieses vermuthlich von den Hunnen zerstöret, und 
nicht mehr erbauet, sondern von den Bischöfen zu Passau 
nach St. Pölten ins Niederösterreich übersetzt worden. — 
Allein wie hat dann diese Kirche oder dieser Ort oder diese 
Pfarre den Nahmen Efferding bekommen, welcher doch 
bis ins zwölfte Jahrhundert ganz unbekannt war? Der 
Reichsgraf Heinrich I. von Schaumburg ließ neben 
der Pfarrkirche des heil. Hyppolitus eine neue Burg für 
seinen Sohn Eb erhärt, kürzer Ebbert, erbauen und 
Ebb er ring nennen, was sich bald hernach in Ewer- 
ting oder Everting veränderte, bis man endlich Effer 
ding geschrieben hatte. 
Da die E ffer di ng e r-Burg in einer so fruchtbaren 
und reihenden Gegend lag, welche auch zum Handel sehr 
bequem war, weil damahls die Donau sehr nahe bey der Burg 
vorbeyströmte *), so war es kein Wunder, daß alsobaldKünst 
ler und Handwerker und Kaufleute aus den größern Städ 
ten dahin eilten und sich die Erlaubniß erbathen, daß sie 
ihre Häuser vor der Burg erbauen und ihre Gewerbe trei 
ben dürften. Die Grafen von Schaumburg, die bereits im 
13. Jahrhunderte als Lehensträger der Bischöfe von Passau, 
in Efferding erscheinen, sahen dieß gern, ließen die Häuser 
nach einem regelmäßigen Plane anlegen und führten auch 
Jahr- und Wochenmärkte ein, welche noch heutiges 
Tages gehalten werden, die Wochenmärkte jeden Donners 
tag; die Jahrmärkte am St. Andreastage. Die Sache ge- 
*) Noch ist an dem Hause Nr. 101 in der Kirchgasse an ei 
nem großen Steine ein Ring angebracht, anzuzeigen, daß 
hier einst die Donau floß. (Pillw. Hausr. Kreis I. 243).