Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

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zugeeignet, die Einkünfte dem angestellten Beneficiaten entzo- 
gen, und sich einen eigenen Prädikanten gewählt; allein er 
wurde, wie schon erzählt, i. I. l601 durch k. k. Commiffäre 
gezwungen, die Schlüssel wieder herauszugeben, die vorbe 
haltenen Einkünfte zu restituiren, und seinen Prädikanten 
selbst zu besolden. 
Beyde Brüder besaßen nun die Herrschaft Staufen (wozu 
Aschach immer gehörte) zugleich und gemeinschaftlich, und er 
bauten i. I. 1606 das hiesige Schloß, allein sie starben ohne 
Söhne zu hinterlassen, und so erlosch mit ihnen zwischen den 
Jahren 1630 und 1640 diese Linie der mächtigen Familie 
Jörger, die aber noch vor ihrem Ende zur wahren Kirche 
sich wieder gewandt haben soll. 
Die Herrschaft Staufen siel nunmehr dem Grafen 
FranzAlbert v 0 n Harrachzu, weil er eine Tochter des 
Herrn Carl Jörgers zur Ehe hatte. Von ihm kam sie, da er 
ohne Kinder war, auf die Söhne seiner Brüder, und L. I. 
1668 ausschließend auf den Grafen Ferdinand B 0 na- 
ventura von Har rach, der von seinem Vetter Leon 
hard Ulrich, durch einen Vergleich dieselbe, nebst dem 
Markte und der Mauth zu Aschach erhalten hatte. Bey sei 
nem herrlich - blühenden und berühmten Stamme blieb diese 
Herrschaft Staufen bis auf den heutigen Tag, und 
veränderte nichts als ihre alte Benennung, weil die Grafen 
von Harrach die Burg zu Staufen noch mehr einreißen, die 
Steine nach Aschach bringen, und gegenwärtiges Schloß ver 
größern und verschönern ließen, das der ganzen Herrschaft 
Aschach den Nahmen gibt, und in einem Geschmacke jetzt 
aufgeführt ist, den man billig den Harrach'schen nennen kann. 
In der Schtoßcapelle werden wöchentlich zwey Stiftmes 
sen gelesen, für welche der Pfarrer von Hartkirchen jährlich 
300 fl. aus der herrschaftlichen Casse bezieht, um hiedurch 
für den Verlust entschädigt zu werden, den er durch Absonde 
rung der Pfarre Haibach i. I. 1714 erlitt. Diese Capelle, 
die sehr niedlich ist, wurde der dankbaren Erinnerung an den 
gekreuzigten Heiland geweiht.