Volltext: Das Decanat Peyerbach im Hausruck-Kreise von Oesterreich ob der Enns, mit den Grafen von Schaumburg [17,3] (17 = Abth. 3 ; Bd. 4 ; / 1839)

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Graben erhebt/ der das Schloß von dieser Gerte auch gegen 
Süd umschließt/ und östlich von dem äußern Randgipfet des 
Gebirges schanzenartig trennt. Dieser Gebirgsrand führt 
wirklich den Nahmen Schanzl. Ursprünglich/ oder wenigstens 
im 16. Jahrhunderte scheint das Schloß ein regelwidriges 
länglichtes Viereck/ mit vier hohen Wehrthürmen/ Ring 
mauern/ und einem Schloßhofe, gewesen zu seyn, das/ wie 
überhaupt die Ritterburgen/ den Markt Haag/ und die ganze 
Umgegend/ nach der Sitte des damahligen Zeitalters/ kräftig 
beherrschte. Erst unter der bayerischen Regierung vertauschte 
es diesen höheren Ernjl mit einem gefälligen Ansehen von 
Innen und Außen; auch die beyden/ aus einer kräftigen 
Vorzeit noch übergebliebenen Wehrthürme am westlichen Auf 
risse des Schlosses erlagen damahls den unnatürlichen For 
derungen von Gleichheit. Es enthält dermahl fünf Stock 
werke/ wovon das untere das Kellergeschoß, das zweyte Ge 
wölbe, Kanzleyen und Archive, das dritte und vierte die 
Wohnungen der Beamten, und das fünfte die Dach- und 
Trockenböden ausmachen. Einige kleine Nebengebäude, Gär 
ten und Rasenplätze umgeben Starhemberg noch als landes 
fürstliche Zubehörden von Starhemberg; der große Teich am 
Fuße des Starhembergs und die Meierey, welche den west 
lichen Arm deS Gebirges einnimmt, wurden 1812 von der 
bayerischen Negierung verkauft. 
Der Nahme Starhemberg drücket zunächst die topogra 
phische Gestalt des Gebirges, mit dem es sich vom Hausruck 
herab, gegen das tiefere Thalgeländer prall von drey Seiten 
verliert, undunbiegsam hinausstrecket. Daher starr oder stär- 
rig von dem isländischen Stara, und Berg, von dem frän 
kischen oder alemannischen, Berg, ein größerer Hügel; beyde 
Worte deuten hier auf ein hohes Alter, und auf eine frü 
here Ansiedlung aus dem Lettischen Zeitalter zurück. Dieser 
Nahme des bezeichneten Berges ging hernach auf das Schloß, 
das auf diesem erbaut wurde, und endlich auch, nach der 
Sitte des zehnten bis zwölften Jahrhunderts, auf das Ge-
	        
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