Volltext: Das Decanat Peyerbach im Hausruck-Kreise von Oesterreich ob der Enns, mit den Grafen von Schaumburg [17,3] (17 = Abth. 3 ; Bd. 4 ; / 1839)

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schon, wurde Rüdiger zum k. k. Rathe und Kämmerer des 
Ladislaus Posthumus ernannt, und im Jahre 1457 an der 
Spitze einer glänzenden Gesandtschaft als zweyter Botschaf 
ter nach Frankreich gesendet, um die Tochter Carls VII., 
Königs von Frankreich, Magdalena, als Braut des Prinzen 
Ladislaus abzuholen. Indessen aber starb Ladislaus; wodurch 
die Fackel der Uneinigkeit zwischen Kaiser Friedrich und sei 
nem Bruder, Albrecht, Herzog von Oesterreich, aufs neue 
entzündet wurde; und da keine Unterhandlungen zum Ziele 
des Friedens führten , so hielten die Stände einen allgemei 
nen Landtag zu Wien, zu welchem der Kaiser nebst andern 
auch den Rüdiger von Starhemberg absendete. Es wurde 
dann im Jahre 1462 ein Landtag zu Tütn abgehalten, auf 
welchem Rüdiger, als Landmarschall, es dahin brachte, daß 
die Uneinigkeit glücklich beygelegt wurde. Auch als der Kö 
nig Mathias Corvinus Wien und das ganze Land besetzt hielt, 
und viele österreichische Herren sich ihm ergaben, blieb Rü 
diger dem Kaiser unerschütterlich getreu. Seine Klugheit, 
Weisheit und Redlichkeit war so allgemein anerkannt, daß 
er bey vielen Streitigkeiten zum Schiedsrichter gewählt 
wurde. So glich er im Jahre 1443 eine Streitigkeit zwi 
schen dem Bischöfe und der Stadt 'Passau aus. Im Jahre 
1468 gab ihm Kaiser Friedrich die Vollmacht, in der Ir 
rung zwischen Seiner Majestät und Stephan Eizinger zu 
thaidigen oder zu vergleichen. Am 10. December 1465 und 
26. Februar 1470 unterzeichnete er mit andern das libel- 
lus ilekensorius eanoniLutioni^ äivi I^eopoläi, oder 
die Bittschrift an Paul II. um Heiligsprechung Leopolds, 
Markgrafen von Oesterreich. Er erhielt auch im Jahre 1467 
vom Kaiser Friedrich für sich und seine ehelichen Erben die 
Erlaubniß, mit roth cm Wachs zu siegeln, welches dazu 
mahl eine besondere Auszeichnung war.*) RudiM'VII. von 
*) In den ältesten Zeiten pstegten Kaiser, Könige, und 
Fürsten, so wie noch Kaiser Audolp I. und Herzog
	        
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