Volltext: Das Decanat Peyerbach im Hausruck-Kreise von Oesterreich ob der Enns, mit den Grafen von Schaumburg [17,3] (17 = Abth. 3 ; Bd. 4 ; / 1839)

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Johann IV. hatten die Herrschaft Starhemberg, welche Rü 
diger IV. im Jahre 1379 dem Herzoge Albrecht von Oester 
reich um 3000 Pfund Wiener Pfenninge verkauft hatte, nun 
wieder pfandweise wegen dargeliehenen 2000 Pfund Wiener 
Pfenninge inne. Im Jahre 1442 ernannte ihn K. Friedrich 
zu seinem Pfleger oder Hauptmann zu Freystadt, mit einem 
jährlichen Gehalte von 100 Pfund Pfenninge. Im Jahre 
1452 sendete ihn Kaiser Friedrich nach Portugal, für ihn 
um die Hand der königlichen Prinzessinn Eleonore zu werben; 
und dann wieder nach Pisa, um die kaiserliche Braut zu 
übernehmen, und nach Rom zu begleiten, wohin auch Kai 
ser Friedrich kam, um sich dort krönen und trauen zu las 
sen. Bey dieser Gelegenheit wurden nach der Krönung vom 
Kaiser mitten auf der Tiberbrücke, mit dem Schwerte Kaiser 
Karls des Großen bey 300 Fürsten, Grafen und Edelleute, 
feyerlich zu Rittern geschlagen, unter denen auch Ulrich von 
Starhemberg war. Im Jahre 1455 wurde dieser mit Rein- 
precht von Pollheim zu dem Erzbischöfe von Salzburg, dem 
Bischöfe von Paffau, und zum Herzog von Bayern, von dem 
Könige und Herzog von Oesterreich Ladislaus Posthumus ab 
gesendet, um mit ihnen wegen Verbesserung des Münzwe 
sens zu unterhandeln, welches ihm auch vollkommen gelang. 
Ulrich von Starhemberg wurde auch wegen seiner bekannten 
Gerechtigkeitsliebe, in dem Streite zwischen dem Kaiser und 
seinem Bruder Albrecht, nach dem Tode des Königs Ladislaus 
von den österreichischen Ständen zum Schiedsrichter erwählt. 
Als im Jahre 1462 Kaiser Friedrich von den Wiener-Bür 
gern in seiner Burg zu Wien belagert wurde, war Ulrich 
von Starhemberg bey den Truppen des Herzogs Albrecht, 
welcher die Burg belagerte, bis sie vom Könige von Böh 
men, Georg Podiebrad entsetzt und befreyt wurde. In wel 
chem großen Ansehen Ulrich von Starhemberg gewesen, be 
weiset auch ein Schreiben des ungarischen Königs Mathias 
Corvinus, worin er ihm in den schmeichelhaftesten Ausdrücken 
seine eigene Erwählung zum Könige von Böhmen anzeigt.
	        
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