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salia geweihte Kirche, und die dazu gestifteten Messen; dann
das im Jahre 1672 von ihm gestiftete, und noch jetzt beste
hende Kloster der Servilen zu Schönpichl, welches Franz
Ottokar von Starhemberg im Jahre 1687 durch Stiftun
gen noch reichlicher dotirte, und wozu auch die Gemahlinn
des Stifters Conrad Balthasars, Catharina, geborne Grä
finn Cavriani, im Jahre 1677 ein ewiges Licht, und eine
jährliche Messe stiftete. Er starb am 3. April 1687 , und
wurde in der Familiengruft zu Efferding begraben, wo sein
Grabmahl noch jetzt zu sehen ist.
II. Heinrich Wilhelm,
Sohn des Reichard von Starhemberg; geboren am 28.
Februar 1593; hat seine eigene Lebensbeschreibung verfaßt,
welche noch jetzt im gräflich Starhembergischen Archive zu
Riedegg aufbewahrt ist. Er wird mit Recht unter die ver
dienstvollsten Männer seines Geschlechts gezählt. Er bereiste
schon in frühester Jugend Italien, Frankreich, Eng
land, Niederland und Deutschland, er machte sich die
Sprachen dieser Länder eigen, benützte diese Reisen zu
seiner Ausbildung und Vermehrung der Kenntnisse. Er trat
dann in den Militärdienst; als er aber schwer verwundet
wurde, trat er wieder aus selben, und begab sich an den
Hof des Kaisers Mathias, der ihn sogleich zum k. Truch
seß ernannte. Nach dem Tode des Kaisers Mathias reiste
er mit dem Kaiser Ferdinand II. zur Krönung nach Frank
furt, der ihn zum k. Mundschenk, dann zum k. Kämmerer,
und zum Hofmarschall seines Sohnes K. Ferdinand III.
ernannte, mit welchem dann Heinrich Wilhelm ins Feld
zog, mit ihm allen Schlachten und Belagerungen beywohnte,
und sich während der ganzen Regierung K. Ferdinand III.
bey allen dessen Reisen und Reichstägen nie von seiner
Seite entfernte; daher er von diesem Monarchen im Jahre
1643 sammt allen Gliedern des Geschlechts Starhemberg