Volltext: Das Decanat Peyerbach im Hausruck-Kreise von Oesterreich ob der Enns, mit den Grafen von Schaumburg [17,3] (17 = Abth. 3 ; Bd. 4 ; / 1839)

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begraben. Von seiner Großmuth zeugen viele Feste und 
Gastmähler, die er öfters dem hohen Adel glänzend und 
geschmackvoll gab. Von seiner Unerschrockenheit erzählt man 
eine Anecdote, daß nähmlich während der italienischen Feld 
züge Prinz Eugen ihn auf die Probe stellte, und unter 
StarhembergS Sitz bey Tische im Lager einige Poller ein 
graben ließ, die losgebrannt wurden, als man auf des 
Kaisers Gesundheit trank; obwohl dabey Erde und Steine 
umherstäubten, und zugleich auf Veranstaltung das Zelt 
nach aufwärts zusammenstürzte; so trank dieser doch, ohne 
sich nur umzusehen, langsam sein Glas aus, wie er es an 
den Mund gesetzt hatte. — Von seiner Uneigennützigkeit 
ist ein Beweis, daß er, als ihm der Kaiser zur Beloh 
nung seiner Verdienste jährlich 10,000 Thaler zulegen 
wollte, dieses nicht annahm, sondern zur Bestreitung der 
Kriegsunkosten bestimmte. Seine rückständigen Besoldungen 
und andere Forderungen, die sich auf 60,000 Gulden be 
liefen, bestimmte er dazu, daß davon eine Apotheke für die 
kranken Soldaten errichtet werde. Dem Großmeister des 
deutschen Ordens, legirre er 30,000 Gulden; seinem Nach 
folger Ln der Comthurey Grafen von Harrach, gab er fein 
auf 11,000 Gulden geschätztes Ordenskreuz, sammt allen 
im Comthurey-Pallaste befindlichen Möbeln und Silberwerq 
ke. Er stiftete auch ein Spital in Urfahr Linz für 12 arme 
Männer und 12 Weiber. 
III. Maximilian Laurenz, 
ein Sohn Conrad Balthasars, Grafen von Starhemberg, 
widmete sich nach dem Beyspiele seines Bruders Rüdiger 
dem Militärstande, und erwarb sich durch seine Tapferkeit 
bald solchen Ruhm, daß er schon im Jahre 1677 Inhaber 
eines Regiments wurde. Im Jahre 1683 nahm er als kai 
serlicher General-Wachtmeister den Türken Novigrad weg, 
und leistete im Türkenkriege viele vortreffliche Dienste. Er
	        
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