Volltext: Das Decanat Peyerbach im Hausruck-Kreise von Oesterreich ob der Enns, mit den Grafen von Schaumburg [17,3] (17 = Abth. 3 ; Bd. 4 ; / 1839)

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me und die Thaten des Vertheidigers von Wien, Grafen 
Rüdigers von Srarhemberg verewiget wurden *). 
II. G u id o b a ld 
Sohn des Bartholomäus Grafen von Starhemkerg, Graf 
und Herr von Starhemberg, k. k. geheimer Rath, Feldmar 
schall, Inhaber eines Infanterie-Regiments, des deutschen 
Ordens Land-Commenthur der Balley Oesterreich; am II. 
November 1657 zu Grätz geboren, war einer der berühm 
testen Helden seiner Zeit, und erfocht viele Siege in Un 
garn, Italien und Spanien. Da sein Geist frühzeitig nach 
Heldenruhm strebte, so wurde er in allen zu dem Militär 
stande nöthigen Wissenschaften und ritterlichen Uebungen un 
terwiesen; und so trat er in das Regiment seines Vetters 
Rüdigers Grafen von Srarhemberg, unter dessen Leitung 
sich seine militärischen Talente entwickelten. Er diente An 
fangs ein''ganzes Jahr lang als gemeiner Soldat, und wur 
de dann stufenweise befördert. Seine ersten Kriegsdienste 
leistete er unter dem großen Vorbilde Montecucoli. Im 
Jahre 1683 während der türkischen Belagerung Wiens war 
er dem Stadr-Commandanten, seinem Vetter Rüdiger, Gra 
fen von Starhemberg als Hauptmann und Adjutant beygege 
ben, und zeichnete sich durch Talent und Unerschrockenheit 
aus. Als im Schottenhofe eine Feuersbrunst entstand, rettete 
er die in dem anstoßenden Zeughause befindliche Pulverkam 
mer, und wendete dadurch von der Stadt die größte Gefahr 
ab. Nach der Befreyung Wiens ging er als Oberst-Lieutenant 
zur kaiserlichen Armee nach Ungarn ab. Im Jahre 1686 
*) Zur Danksagung für den so glücklichen Entsatz, wurde 
durch volle 100Jahre am Marien-Nahmensfeste ein feyer- 
licher Umgang in der Stadt gehalten, und wegen dieses 
Sieges vom Pabste Jnnocenz XI. diese Feyer in allen 
Kirchen zu begehen befohlen. 
20 *
	        
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