Volltext: Das Decanat Peyerbach im Hausruck-Kreise von Oesterreich ob der Enns, mit den Grafen von Schaumburg [17,3] (17 = Abth. 3 ; Bd. 4 ; / 1839)

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nicht eher auS dem Kerker, als bis er 1519 die 
Urfehde abgeschworen hatte. Die übrigen Unruhestifter wur 
den größten Theils gefangen, und enthauptet, oder des Lan 
des verwiesen. Preuenhuber bezeugt, daß zur nähmlichen 
Zeit eine so gräuliche Seuche im Lande wüthete, daß gan 
ze Dörfer entvölkert wurden, und daS Getreide auf dem 
Felde vermoderte, so, daß jene, die es schneiden und abhohlen 
wollten, den Metzen Korn für 13 bis 20 und den Metzen 
Hafer für 6 bis 8 Kreuzer an sich kaufen konnten. Seine 
Gemahlinn, Genovefa, Gräfinn von Arch, gebar ihm drey 
Söhne: Johann, Wolfgang und Andreas nebst 
fünf Töchtern. Er konnte das nahe Erlöschen seines alten 
berühmten Stammes befürchten, indem er den frühen Tod 
seines kinderlosen Sohnes Johann erlebte, und auch von 
Seiten seines Sohnes Wolfgangs kein Erbe vorhanden war. 
Sehr darüber betrübt hatte er doch noch den einzigen Trost, 
daß seiner Schwester Tochter, Anna, Gemahlinn des Eras- 
muS von Starhemberg ihm einen Enkel gebar. Aber auch 
dieser starb im Jahre 1552 zur neuen Betrübniß des alten 
Grafen. Herzog Albrecht von Bayern besuchte ihn auf sei 
ner Rückreise von Linz, und bemühete sich, wiewohl verge 
bens, ihn zu trösten. Nach dem Abschiede des Herzogs setzte 
er sein Testament auf, in welchem er seine Gemahlinn und 
seine treue Dienerschaft wohl bedachte, aber auch seinen 
Sohn Wolfgang dringend bath, seine Güter, falls er 
ohne Leibeserben stürbe, ja nicht in fremde Hände kommen 
zu lassen, sondern dieselben den jüngeren Söhnen seiner 
verstorbenen Schwester zu übermachen, welche dann alle Ko 
sten bey dem Lehensherrn zu bestreiten hätten. Er starb 
iin 82. Jahre 1554 und wurde in der Pfarrkirche zu Effer- 
ding zur Erde bestattet. Von seinen Söhnen starb Wolf- 
gang noch in der Kindheit. (Weißb. Mscrpt. Hoheneck III. Th.) 
Johann III. 
Graf von Schaumberg, übernahm, als der türkische 
Kaiser im Jahre 1536^neuerdings in Ungarn einfiel, und
	        
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