Volltext: Das Decanat Peyerbach im Hausruck-Kreise von Oesterreich ob der Enns, mit den Grafen von Schaumburg [17,3] (17 = Abth. 3 ; Bd. 4 ; / 1839)

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mahlinn, und schritt im Jahre 1436 zur zweyten Ehe mit 
Anna, gebornen Gräfinn von Pettau, die ihm 4000 fl. Hei- 
rathsgut zubrachte. Er wiederlegte diese Summe mit der 
Herrschaft Erlach/ und einem Theile seiner Zollgefälle zu 
Aschach und Efferding. Nach dem Absterben KaiserAlbrecht II. 
trug er bey dem am St. Simons- und Judas-Abend 1439 
gehaltenen Leichenbegängnisse die römisch-deutsche Kaiserkrone. 
Sein Nachfolger Kaiser Friedrich IV. blieb unserm Grafen 
eben so gewogen/ und er erscheint im Jahre 1440 (damahls 
Landeshauptmann in Steyermark)/ als Spruchmann zwischen 
den herzoglichen Brüdern Friedrich und Albrecht auf Seite 
des Ersteren. Kaiser Friedrich trug ihm nebst andern 1442 
während der Minderjährigkeit des Königs LadislauS das 
Amt eines Regenten der Nieder-Oesterreichischen Länder an. 
Er sandte ihn mit Georg von Starhemberg nach Passau/ 
um die Zwistigkeiten/ welche sich zwischen dem Fürst-Bischofe 
Leonhard von Leyming/ und seinen Bürgern neuerdings ent 
sponnen hatten/ beyzulegen. Durch den Tod des Bischofs 
wurde zwar dieses Mißverhältniß gehoben, allein es bildete 
sich ein neues. Der Kaiser wollte dem Grafen Johann 
neue Beweise seiner Huld geben, und empfahl dessen Sohn 
Albert, vermahlen Dompropst in Wien, dem Capitel für den 
bischöflichen Stuhl. Das Capitel fand den Empfohlenen 
noch zu jung, und erwählte den bayerischen Grafen von Nuß 
dorf zu seinem Bischöfe. Friedrich nahm daS Fehlschlagen 
seiner Wünsche so übel auf, daß er sich weigerte, dem Er 
wählten die Lehen zu ertheilen. Aber während des Verlaufs 
von 5 Jahren hatte er Gelegenheit gehabt, sich von den 
trefflichen Gesinnungen des Bischofs, so zu überzeugen, daß 
er auch die seinigen gegen ihn änderte, und ihn unter seine 
treuesten Freunde zählte. Der Kaiser traf indessen 1451 
Anstalten zu einem Römerzuge in der zweyfachen Absicht, 
die Kaiserkrone zu empfangen, und seine Vermählung mit 
der königlichen Prinzessinn von Portugal! zu feyern. Er 
übergab die Verwesung deS Landes einstweilen dem Grafen
	        
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