Volltext: Das Decanat Peyerbach im Hausruck-Kreise von Oesterreich ob der Enns, mit den Grafen von Schaumburg [17,3] (17 = Abth. 3 ; Bd. 4 ; / 1839)

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Uebermuthe so weit, daß er ein fürstliches Siegel führte, 
auf welchem er als geharnischter Ritter im vollen Galopp 
vorgestellt war. Da brach das Ungewitter über ihn los. 
Plötzlich erschien Herzog Albrecht in eigener Person vor dem 
damahls für unüberwindlich gehaltenen Schlosse. Daß es 
Albrecht nicht eingenommen habe, darüber sind alle Ge 
schichtsschreiber einig; allein der Hergang der Belagerung 
wird von Verschiedenen verschieden erzählt. Nach Weißba 
chers Manuscript rückten die österreichischen Truppen vor 
die Feste Schaumberg, Herzog Albrecht an der Spitze. 
Sehr mißlich wäre die Lage des Grafen gewesen, hätte der 
Herzog nicht wichtiger Geschäfte halber nach Wien zurück 
kehren müssen. Er überließ die Belagerung dem Grafen v. 
Meissau, welche derselbe, vom Golde des Schaumbergers 
geblendet, sehr nachlässig betrieb (worüber er auch, nach der 
Sage, später zur Rechenschaft gezogen, und in einem Sacke 
in die Donau geworfen wurde). Indessen gewann Graf 
Heinrich Zeit, den Herzog beym Kaiser anzuklagen, und 
einen Waffenstillstand zu bewirken. Kaiser Carl IV. ließ 
das Geschehene durch die Burggrafen von Magdeburg und 
Nürnberg, und durch den Grafen Otto von Abenssperg un 
tersuchen, welche das Betragen des Grafen so gesetzwidrig 
fanden, daß sie, obschon früher seine Freunde, sich dennoch 
verpflichtet hielten, ein strenges Urtheil wider ihn zu fällen, 
welches dahin ausfiel, daß er dem Herzoge das ganze Atter 
gau sammt dem See, wie auch die Schlösser Kammer, Ko 
gel, Neuhaus und Fichtenstein abtreten, und überdieß 12000 fl. 
Kriegskosten zahlen sollte. Weit entfernt, sich dem Urtheil 
zu fügen, oder den Weg der Gnade zu ergreifen, pochte er auf 
die Gewalt der Waffen, den Schutz des Herzogs Leopold und 
anderer Freunde, bis sich endlich die Herzoge von Bayern und 
der Burggrafvon Nürnberg ins Mittel legten, und einen Waf 
fenstillstand bewirkten, unter der Bedingung, daß der Herzog 
die beyden eroberten Basteyen bis zum Friedensschlüsse behalten 
solle. Die Friedensunterhandlungen zogen sich in die Länge, weis
	        
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